Der Pilotbetrieb des Dienstleistungszentrums läuft seit August 2006. Auf den vierten Eingabetermin vom 15. März 2009 sind 19 Gesuche mit Ideen und Ansätzen für eine zukunftsfähige Mobilität eingegangen. Auch die Gesuche der 4. Ausschreibungsrunde wurden in einem strengen mehrstufigen Verfahren beurteilt. Massgebend waren dabei die in der Ausschreibung dargelegten Kriterien. Das Dienstleistungszentrum hat nun entschieden - unter Einhaltung bestimmter Auflagen - die nachstehenden Projekte zu unterstützen.
1. Mobilitätsmanagement in Unternehmen und Verwaltung
Planung und Durchführung eines Zertifikatslehrgangs für Mobilitätsverantwortliche in Betrieben und Verwaltung als Unterstützung für die Initialisierung und Umsetzung eigener betriebs- bzw. verwaltungsinterner Mobilitätsprojekte.
Der 4-tägige Zertifikatskurs «Gestion de la mobilité | Approches et solutions pour entreprises et administrations» mit separatem Coaching konnte am 29. Januar 2010 mit 14 Projektpräsentationen erfolgreich abgeschlossen werden. Der Kurs hat dazu beigetragen, laufende Projekte zu festigen und voranzutreiben und neue zu initiieren und positionieren. Die zu Beginn formulierten Lernziele wurden von den Teilnehmenden als erreicht deklariert. Somit konnte der Kurs folgende Kompetenzen vermitteln: Kenntnis des aktuellen Mobilitäts-Umfelds; Argumentation für den Start eines Mobilitätsplans; Aufbau eines Netzwerks im Mobilitätsmarkt mit verschiedenen Anbietern und Produkten; Analyse der eigenen Organisation und Erarbeitung von Verbesserungsmassnahmen; Erarbeitung eines angepassten Massnahmenplans. Die Massnahmenpläne wurden am letzten Tag des Kurses präsentiert und von einem Gremium von Fachexperten kommentiert. Der Zeitplan und die geografische Verteilung in der Romandie konnten eingehalten werden. Es hat sich bewährt, den Kurs über mehrere Monate laufen zu lassen, um den Wissenstransfer in die Praxis sicherstellen und das Mobilitätsmanagement im Unternehmen/Verwaltung positionieren zu können. Das separate Coaching sollte allerdings in den Kurs integriert werden, damit ein Feedback von verschiedenen Seiten her möglich wird. Der weitere Verlauf der Projekte und die Realisierung der Massnahmen werden zu gegebenem Zeitpunkt (ca. in einem halben Jahr) wieder evaluiert.
2. e-covoiturage.ch
Ausbau des Carpoolingdienstes www.e-covoiturage.ch durch die Aufschaltung einer italienischen und spanischen Sprachversion der Webseite sowie Einrichtung eines automatisierten emailbasierten Alarmsystems und eines Wirkungsrechners.
Im Rahmen der Weiterentwicklung seiner Webseite, hat der Verein e-covoiturage.ch verschiedene Massnahmen unternommen, um seinen Service zu verbessern und ein weiteres Publikum anzusprechen. So wurden zum Beispiel eine italienisch- und spanischsprachige Version der Webseite realisiert, was e-covoiturage.ch zur bisher einzigen 5-sprachigen Schweizer Mitfahrzentrale macht. Dank einem Kosten-Rechner und einem «Eco-Rechner», kann jeder Benutzer seine Ausgaben - die dann zwischen Fahrer und Mitfahrer geteilt werden - und seine eingesparten CO2-Emissionen leicht ausrechnen. Ein automatisches E-mail- und SMS-Alarmsystem ermöglicht den Benutzern jederzeit über übereinstimmende Fahrten informiert zu werden - eine praktische Lösung für Festival-Besucher zum Beispiel. Diese Einrichtungen haben zu einer generellen Entwicklung der ecovoiturage.ch-Mitfahrzentrale geführt und bringen diese nach und nach zu einer Referenz-Seite im Bereich. Die aktuelle Überarbeitung der Plattform sollte diese Einrichtungen mit der neusten Technologie verbinden.
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.
3. Veloverleihsystem Biel
Realisierung eines automatischen Veloverleihsystems mit 50 Leihstationen und 400 Leihvelos in der Stadt Biel.
Zusammen mit Partnern aus der Region entwickelte die Stadtplanung Biel ein Konzept für ein neuartiges und flexibles Veloverleihsystem. Dieses basiert auf Verleihstationen, den sogenannten velospots, welche ohne direkten Kontakt mit den Leihvelos kommunizieren. Das System velospot hat den Vorteil, dass es günstiger ist als andere Veloverleihsysteme, und relativ einfach in den öffentlichen Raum integriert werden kann. In Biel entstand ein Netz von 40 Leihstationen, die vom Sozialbetrieb Landschaftswerk Biel-Seeland betreut werden. Im Herbst 2012 wurden die Leihvelos täglich bereits 250 Mal ausgeliehen. Das System velospot ist so aufgebaut, dass es von anderen Städten problemlos übernommen werden kann. Bereits für Frühjahr 2013 ist die Realisierung von velospot in weiteren Städten geplant. Neben dem Bundesamt für Energie erhielt das Projekt Unterstützung vom Lotteriefonds des Kantons Bern und von privaten Unternehmen.
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.
4. Automatisiertes Veloausleihsystem am Bahnhof
Aufbau eines Kurzzeitveloverleihsystems, 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche, an der Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr.
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.
5. EKOV: Echtzeit-Kundeninformationssystem für den öffentlichen Verkehr
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.
6. Bagages plus
Evaluation von zahlbaren und bedarfsgerechten Lösungen für den Gepäcktransport zur Erschliessung der ersten und letzten Meile im Freizeit- und Tourismusverkehr.
Die im Projekt «Ferien ohne Auto» in Bezug auf den Gepäcktransport erzielten Verbesserungen in den Pilotdestinationen Ägerital-Sattel, Lenk, Scuol und Braunwald haben sich bewährt und werden auch in den kommenden Jahren weitergeführt. Trotz dem negativen Resultat einer Evaluation des Projektpartners «Schweizerische Bundesbahnen SBB» betreffend eine nationale Lösung, konnten in Abstimmung mit dem Projektteam von «Bagages Plus» neue Erkenntnisse gewonnen werden. Darauf aufbauend, wird das Projekt im Jahre 2011 fortgeführt. Ursprünglich geplante Massnahmen wie das Forum «Bagages Plus», ein Bericht inklusive eines Handbuches und Versuchsbetriebe, werden in die Wege geleitet. Vision ist und bleibt ein einheitlicher und kostengünstiger Tür-zu-Tür-Gepäcktransport von Tag A auf Tag B für die gesamte Schweiz.
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.