Energieregion Goms

Die Region Goms im Oberwallis will die erste Energieregion der Schweizer Alpen werden. Dazu strebt sie die nachhaltige, dezentrale und lokale Energiegewinnung an. Es geht der «energieregionGOMS» aber nicht nur um Energieautarkie, sondern um einen möglichst nachhaltigen Umgang mit der Energieversorgung und einen Austausch über die Region hinaus. Seit 2007 werden vielfältige Projekte entwickelt, welche die Energiegewinnung vor Ort fördern und die Energieeffizienz verbessern. Das Vorhaben soll als Modell für andere Bergregionen im In- und Ausland dienen.

Die Region Goms strebt eine nachhaltige Energiegewinnung und -versorgung an.
Die Region Goms strebt eine nachhaltige Energiegewinnung und -versorgung an.

Steigende Ölpreise fördern die Nachfrage nach erneuerbaren, lokal produzierten und einheimischen Energieträgern. Ein besonders grosses Interesse daran besitzt der ländliche Raum - so auch die Region Goms: Die Hochtalebene in den Walliser Alpen bietet gute Voraussetzungen für die Nutzung von erneuerbaren Energien. Biomasse, Sonne, Wind und Erdwärme sind ausreichend vorhanden. Vor diesem Hintergrund initiierte der Verein «unternehmenGOMS» das Modellvorhaben «energieregionGOMS». Mit der Inwertsetzung des Energiepotentials soll die lokale Wertschöpfung erhöht, Arbeitsplätze geschaffen und neue Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung erschlossen werden.

Wind, Biomasse, Wasser und Sonne sollen Energiebedarf decken

Ende 2007 hat der gemeinnützige Verein «unternehmenGOMS» das Tal und seine 13 Gemeinden als erste Energieregion der Schweiz lanciert. Es wurden verschiedene Leuchtturmprojekte ausgearbeitet, die auf lokalem Wissen und Erfahrungen der Bevölkerung beruhen. Der Verein «unternehmenGOMS», der sich aus einem Netzwerk aus öffentlichen Institutionen, privaten Unternehmen und Entscheidungsträgern sowie den Gemeinden der Region Goms zusammensetzt, bildet dabei die operative Ebene. Für die Umsetzung der konkreten Projekte arbeitet der Verein eng mit Akteuren auf regionaler Ebene, also Gemeinden, Unternehmen oder privaten Personen, zusammen.

Vielseitige Projekte gestartet

Seit der Lancierung der Energieregion konnten bereits zahlreiche Leuchtturmprojekte gestartet werden: So wurde ein Programm für Gebäudesanierungen initiiert, da in diesem Bereich ein grosses Energiesparpotential besteht. Zur Gewinnung von Sonnenenergie wurden seit 2009 13 Fotovoltaikanlagen in Betrieb genommen, wobei eine durch ihre zentrale Lage an der Furkastrasse gut sichtbar ist und somit Signalwirkung hat. Weitere Fotovoltaikanlagen sind bereits in Planung. Die Umsetzung der vielschichtigen Projekte ist dabei nur durch eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure inner- und ausserhalb der Region möglich. Lokale Unternehmungen, wie beispielsweise Energieversorger und Gemeinden, sind dabei die Hauptträger. Aber auch in den Schulen wird das Bewusstsein für nachhaltige Energiegewinnung und -versorgung durch verschiedene Formate gefördert.

Bevölkerung aktiv eingebunden

Dass konkrete Anschauungsprojekte entscheidend für den Erfolg sind, weiss auch der Verein «unternehmenGOMS»: In den vier Jahren des Modellvorhabens hat er es immer wieder geschafft, der Bevölkerung in mehreren Aktionen Sichtbares zu liefern und sie aktiv einzubinden. So gab «unternehmenGOMS» beispielsweise die 10 000 Franken Preisgeld, die es durch den Gewinn des Goldenen Cäsars, eines Förderpreises der Region Goms für nachhaltige Projekte, erhalten hat, an die Bevölkerung der Region weiter: Beim Kauf von Haushaltgeräten der höchsten Energieeffizienzklasse wurden 15 Prozent des Kaufpreises durch «unternehmenGOMS» bezahlt. Ebenso sorgen mehrere Elektroautos der Aktion «alpmobil» für eine gute Sichtbarkeit des Projekts. Damit die Arbeit auch nach Abschluss des Modellvorhabens weitergeht, ist der Aufbau einer professionellen Geschäftsstelle geplant.

Kontakt

Energieregion Goms

Dionys Hallenbarter

+41 44 395 12 13

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