Die Region Entre-deux-lacs ist einerseits durch die Schwerindustrie geprägt, weist andererseits aber auch touristisches Potential auf. Im Rahmen des Modellvorhabens erarbeiteten die fünf Gemeinden Cornaux, Cressier, Enges, Le Landeron und Lignières einen regionalen Richtplan sowie Vorschläge zu einem wirkungsvollen Nutzen-Lastenausgleichssystem innerhalb der Region Entre-deux-lacs, um eine bessere und dynamischere Entwicklung der Region zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit der einzelnen Gemeinden war allerdings nicht nur einfach, sondern stiess verschiedentlich auf Herausforderungen: Die Rolle der Kommunikation wurde unterschätzt, internes Projektwissen wurde neuen Gemeindemitarbeitenden nicht weitergegeben und zwei der Gemeinden hatten aufgrund eigener Pläne von Einkaufszentren nur wenig Veranlassung, einen übergeordneten Richtplan zu erarbeiten. Zudem hat der Wille des Kantons, die kommunalen Initiativen zu fördern, die Umsetzung der regionalen Strategie nicht immer begünstigt. Trotz dieser Schwierigkeiten konnten verschiedene Projekte in den Bereichen Wohnen, Freizeitaktivitäten, öffentliche Dienste und Infrastruktur, Transport, Umwelt und Tourismus gemeinsam organisiert und initiiert werden.
Mit kleinen Schritten vorwärts
Der Wille zur Zusammenarbeit der fünf Gemeinden wurde am 21. Dezember 2007 in einem Vertrag besiegelt. Die Region Entre-deux-lacs arbeitete fortan mit dem Kanton Neuchâtel zusammen mit dem Ziel, eine gemeinsame Kultur zu etablieren. Der Kanton forderte als Erstes die Erarbeitung eines regionalen Richtplans, der als Ausgangslage für die Zusammenarbeit und die Entwicklung weiterer Projekte diente. Die Region Entre-deux-lacs erarbeitete nachfolgend mit dem Réseau urbain neuchâtelois (RUN) und dem Bureau des agglomérations et des régions (BAR) nicht nur diesen verbindlichen Richtplan, sondern entwickelte ebenso ein System für den Nutzen-Lastenausgleich in der Region.
Nach Schwierigkeiten zu gutem Abschluss
Trotz Schwierigkeiten in der Projektzusammenarbeit ist die Region Entre-deux-lacs die erste, welche dem Kanton einen interkommunalen, regionalen Richtplan vorgelegt hat. Die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene brachte spezifische Vorschläge und Neuerungen für die Region, die jedoch auch auf andere Regionen angewendet werden können. Die grösste Erkenntnis war aber wohl, dass alle Akteure integriert werden müssen, um die Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Aufgrund dieser Erfahrung wird heute überlegt, ob die Gemeinden der Region Entre-deux-lacs fusionieren sollen oder ob sogar eine Fusion mit vier weiteren benachbarten Gemeinden (La Tène, Hauterive, Saint-Blaise und Enges) angezeigt ist. Die fünf Gemeinden der Region Entre-deux-lacs sowie weitere benachbarte Gemeinden arbeiten von nun an in unterschiedlichen Bereichen wie etwa der Verwaltung, Sicherheit, Kultur, Gesundheit/Soziales, Verkehr und Infrastruktur zusammen.