Starke Stadtregion Sursee

Die Region Sursee-Mittelland strebt eine langfristige und dauerhafte Entwicklung an. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der regionale Entwicklungsträger Sursee-Mittelland gegründet, der die Interessen und Anliegen der Gemeinden sowie der vielschichtigen Organisationen und Institutionen koordiniert. Gleichzeitig sollte auch die regionale Identität gestärkt werden – dies hat sich allerdings als grosse Herausforderung erwiesen.

Der Sempachersee ist ein identitätsstiftendes Element und ein wichtiger Erholungsraum der Region Sursee-Mittelland.
Der Sempachersee ist ein identitätsstiftendes Element und ein wichtiger Erholungsraum der Region Sursee-Mittelland.

Die Region Sursee-Mittelland ist eine ländliche Region im Luzerner Mittelland und liegt zwischen Luzern und Zofingen. Die Region wird massgeblich geprägt durch das Regionalzentrum Sursee und seine benachbarten Gemeinden, eine wirtschaftliche Hauptentwicklungsachse und durch das ländlich geprägte Übergangsgebiet beidseits der Hauptentwicklungsachse, das als Brücke zu den klassischen Landregionen des Kantons Luzern fungiert. Im Rahmen des Modellvorhabens wurde für dieses Stadt-Land-übergreifende Umfeld eine langfristige und dauerhafte Regionalentwicklung angestossen. Dazu wurde ein regio­naler Entwicklungsträger aufgebaut, der die Interessen und Anliegen der Gemeinden sowie der Organisationen und Institutionen der Region wahrnimmt und koordiniert, der gegenüber dem Kanton und den Gemeinden als zuständige Anlaufstelle für Fragen der Regionalentwicklung auftritt und gleichzeitig die regionale Identität stärkt.

Regionaler Entwicklungsträger in Form eines Gemeindeverbandes

Zwei Jahre nach Beginn des Modellvorhabens konnte eines der wichtigsten Ziele des Projekts erreicht werden: Am 23. Juni 2009 wurde der regionale Entwicklungsträger (RET) Sursee-Mittelland gegründet, der rechtlich als Gemeindeverband konstituiert ist. Mitglieder sind aktuell 17 Gemeinden der Region Sursee-Mittelland. Eine professionelle Geschäftsstelle wurde eingerichtet und eine Verbandsleitung eingesetzt. Durch den Aufbau von festen Strukturen in der Form dieses regionalen Entwicklungsträgers sind während der Zeit des Modellvorhabens Projekte entstanden, die über das Modellvorhaben hinausgehen und als ständige Prozesse der Regionalentwicklung zu verstehen sind. So zum Beispiel die Stärkung der ÖV-Politik, das regionale Energiekonzept, das regionale Wasserversorgungsprojekt oder Projekte wie «Drei Marktorte - ein Bauernmarktkonzept», «Strom aus regionalem Grüngut» und die «Sportregion Sursee-Mittelland».

Eine regionale Identität zu schaffen, braucht Zeit

Neben dem Aufbau eines regionalen Entwicklungsträgers sollte gleichzeitig auch die regionale Identität gestärkt werden, was sich jedoch als grosse Herausforderung erwiesen hat: Es hat sich gezeigt, dass durch die Gründung eines Gemeindeverbandes noch lange keine gemeinsame Identität entsteht, denn der Verband ist in kurzer Zeit entstanden und nicht historisch gewachsen. Zudem konnten nicht alle Akteure in den identitätsbildenden Prozess einbezogen werden, und konkrete Projekte alleine reichten nicht aus, um ein gemeinsames regionales Bewusstsein aufzubauen. Gewappnet mit diesen Erfahrungen, hat die Projektleitung die Bildung einer regionalen Identität neu in Angriff genommen: Die Bewusstseinsbildung sollte nicht mehr über Kleinprojekte entstehen, sondern über eine Organisationsstruktur und die darin engagierten Persönlichkeiten entwickelt werden. Es wurden vier Netzwerkausschüsse zu den Themen Raumentwicklung, Natur/Umwelt/Energie, Politik und Wirtschaft gebildet, in welchen Schlüsselpersonen, die gut in der Region vernetzt sind, vertreten sind. Diese haben die Aufgabe, die Herausforderungen für die Region in ihrem Fachgebiet herauszuschälen und gemeinsam Projektideen zu entwickeln. Die Netzwerke tauschen sich untereinander aus, wodurch das regionale Bewusstsein gestärkt wird. Gefördert wurde die regionale Identität durch ein weiteres Projekt: Politiker wurden aufgefordert, Video- und Fotobotschaften über die Region abzugeben. Dadurch sollten sie zum regionalen Denken angeregt und «befähigt» werden. Zudem organisiert der Gemeindeverband Teambildungsevents und die Politiker werden in die thematischen Netzwerke eingebunden. So soll die Identitätsbildung weiter gestärkt werden.

Nutzen-Lastenausgleich soll erarbeitet werden

 Im Laufe des Modellvorhabens hat sich für die Region ein neues Ziel herauskristallisiert: der Chancen- bzw. Nutzen-Lastenausgleich, vor allem im Spannungsfeld der Stadt-Land-Beziehungen. In diesem Bereich konnte die Region von den Erfahrungen eines anderen Modellvorhabens profitieren: Rund 60 Personen der regionalen und kantonalen Behörden sowie des Gemeindeverbands Sursee-Mittelland besuchten die Region Delémont und das dortige frühere Modellvorhaben «Zone d‘activités régionale de Delémont (ZARD)», das sich mit der Thematik des Nutzen-Lastenausgleichs beschäftigt hat. Der Austausch ermöglichte es dem Gemeindeverband, neue Aspekte und Erkenntnisse in den eigenen Prozess zu integrieren und so die Bearbeitung und die Lösungsfindung im Bereich des regionalen Nutzen-Lasten­ausgleichs voranzutreiben.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Region Sursee-Mittelland

Beat Lichtsteiner

+41 41 925 88 60

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