Hohrainli, Kloten (ZH): Qualitätsvolle Verdichtung vom Aussenraum her entwickeln

Mit der zunehmenden baulichen Entwicklung nach innen gewinnen Freiräume im Wohnumfeld von Agglomerationsgemeinden und Quartieren schweizweit an Bedeutung. Das Modellvorhaben wird am Beispiel des Klotener Quartiers «Hohrainli» aufzeigen, wie künftig Aussenräume zu entwickeln sind, bevor verdichtet wird. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Engagement der Bewohnerschaft vor Ort.

4.2 Hohrainli
Das Modellvorhaben wird aufzeigen, wie heute wenig einladende Aussenräume zu entwickeln sind, bevor verdichtet wird.
Quelle: Petra Hagen Hodgson

Das Quartier «Hohrainli» mit rund 1’400 Einwohnenden, in der Flugschneise von Zürich-Kloten, ist ein typisches Beispiel aus einer Schweizer Agglomerationsgemeinde: durchgrünte, aber identitätslose, kaum genutzte Aussenräume, viel Autoverkehr entlang der Siedlung, viel ruhender Verkehr in der Siedlung, ein hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und unterdurchschnittlichem Einkommen sowie viele Mieterwechsel. In den nächsten 20 Jahren wird das Quartier stark verdichtet, um die Bausubstanz aus den 1960 bis 1980er Jahren (viele Kleinwohnungen) zu erneuern. Das Modellvorhaben fokussiert auf die Aufwertung des Wohnaussenraums, an der sich die Bewohnerschaft aktiv beteiligen kann.

Verdichtung nach innen vom Aussenraum her denken

Im Gegensatz zum herkömmlichen Vorgehen soll im «Hohrainli» ein qualitätsvoller und attraktiver Wohnaussenraum entstehen, bevor baulich verdichtet wird. Zum einen sind unter dem Motto «Rain ins Grün» verschiedene Aktionen im Aussenraum von bestehenden Liegenschaften geplant (z.B. Bepflanzung einer Pergola), bei der sich die Bewohner/-innen aktiv beteiligen und begegnen können. Zum anderen wird in der Freihaltezone «Chaseren» mit dem «GartenPark» am Rand des Wohngebiets ein neuer Freiraumtyp geschaffen: In einem ergebnisoffenen Prozess soll sich die Bewohnerschaft diesen Ort nach und nach aneignen und so massgeblich mitbestimmen, wie dieser genutzt und gestaltet wird. Durch das «Miteinander» entstehen gemeinsam erlebbare Räume, die den Nutzenden alltägliche Begegnung, Entspannung und Bewegung bieten.

Vielseitig nutzbare, attraktive Aussenräume gemeinsam entstehen lassen

Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt werden zu allgemeinen Handlungsempfehlungen und Strategien für Aussenraumaufwertungen im Rahmen von Innenverdichtungen aufbereitet. So lassen sich diese auch auf andere Gemeinden, Agglomerationen, Städte etc. übertragen. Bei diesem Modellvorhaben kommen noch wenig erprobte Methoden zur Anwendung (z.B. die «prozesshafte Raumproduktion»), so dass auch hier wertvolle Erkenntnisse zu erwarten sind, wie zunehmende bauliche Dichte sozialverträglich und mit Mehrwert gestaltet werden kann.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Forschungsgruppe Grün und Gesundheit, ZHAW

Petra Hagen Hodgson

+41 58 934 59 36  

 

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