Terre de Pedemonte (TI): Quartierstrassen werden Nachbarschaftsräume

In ausgedehnten Wohngebieten sind Gemeindestrassen meist Anschluss- und Verbindungsstrassen zu den städtischen Agglomerationen. Sie sind stark vom motorisierten Verkehr dominiert und laden als Asphaltflächen nicht zum Aufenthalt ein. Mit dem Beispiel des Quartiers Verscio (TI) soll das Vorhaben die Qualität der Strassenräume in Frage stellen und raumplanerische Lösungen aufzeigen, die dank privat-öffentlicher Partnerschaften Begegnung und Bewegung im Quartier fördern.

4.3 TerreDiPedemonte
Das Beispiel des Quartiers «Verscio» wird zeigen, wie dank privat-öffentlicher Partnerschaften Strassenräume neue Gestalt annehmen und Begegnung und Bewegung fördern.
Quelle: map.geo.admin.ch

Im Tessin wie auch in weiten Teilen der Schweiz stellen sogenannte «ausgedehnte» Wohngebiete – meist mit Ein- oder Zweifamilienhäusern bestückt – den grössten Anteil der bebauten Fläche in Stadtrandgebieten dar. Typischerweise sind sie von Strassen durchzogen, die primär dem motorisierten Verkehr dienen und so kaum Qualitäten für Aufenthalt und soziale Kontakte bieten. So reduzieren zum Beispiel die Mauern entlang der Strassen, die private Räume abschotten, den öffentlichen Raum auf einen schmalen Asphaltstreifen, auf dem ein Auto nur knapp verkehren kann. Ziel ist es, für das Quartier Verscio der Gemeinde Terre di Pedemonte Vorschläge dazu zu entwickeln, wie solche Strassenräume mit neuem Leben erfüllt werden können. Diese Räume sollen für die Bevölkerung wieder zugänglich gemacht werden, um die gemeinschaftliche Nutzung, Bewegung, Begegnung, Nachbarschaftsaktivitäten und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.

Private nehmen an der Planung des öffentlichen Raums teil

Im Rahmen einer «Nachbarschaftswerkstatt» sollen Privatpersonen (Bewohnerschaft, Eigentümer/-innen) und Vertreter/-innen der öffentlichen Hand zusammen Ideen entwickeln, wie der öffentliche Strassenraum besser gestaltet werden könnte. Diese Form der Zusammenarbeit wird vom Projektstart bis zur Umsetzung hin gepflegt. Zudem wirken Planer, Architekten, Geografen und Soziologen mit. Dieser integrale Planungsansatz stellt sicher, dass von Anfang an alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden. Vorbereitend werden ortsbezogene Potenziale mit einem speziellen GIS-Modell erfasst und qualitative Interviews geführt, um die Qualität der Räume mit den Bewohner/-innen zu evaluieren.

Neue Vorschläge für Strassenraumgestaltung

Zum Abschluss dieses Modellvorhabens soll ein konkretes Projekt für die Sanierung von Strassenzügen im Quartier Verscio vorliegen. Auch andere Gemeinden und Quartiere im Tessin sollen die partizipative Methodik, die Forschung und Umsetzung verbindet, nutzen können, um Planungsprojekte, die den öffentlichen Raum besser erschliessen, zu fördern und durchzuführen. Dank dieser Vorgehensweise werden auch innovative Vorschläge für die Gestaltung der Quartiersstrassen erwartet.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Comune di Terre di Pedemonte

Enea Pazzinetti

+41 79 754 01 65

 

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