Die Kleinstadt Schlieren hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Die Nähe zu Zürich hat zu einem rasanten Arbeitsplatz- und Bevölkerungswachstum geführt, welche sich zunehmend auf die sozioökonomische und soziokulturelle Struktur der Bevölkerung auswirkt. Mit rund 45 Prozent hat Schlieren mittlerweile einen der höchsten Ausländeranteile des Kantons Zürich. Im Stadtteil Schlieren Südwest - in welchem 6'000 Menschen und damit fast ein Drittel der ganzen Stadtbevölkerung lebt - wird der soziale Wandel von einer infrastrukturellen Entwicklung begleitet. Zum einen ist der Anschluss an die Limmattalbahn geplant, zum anderen wird in den kommenden Jahren ein neues Schulhaus gebaut. Angesichts der stark heterogenen Das Projet urbain in Schlieren Südwest will diese Aufbruchsstimmung zu Gunsten einer Verbesserung der Lebensqualität der stark heterogenen Struktur der Quartierbevölkerung nutzen. Die Bildung sozialer Netzwerke zu unterstützen sowie den Austausch zwischen den unterschiedlichen sozialen Gruppen zu fördern stehen dabei im Vordergrund.
Ein Quartiermanagement ist gefragt
Das 2012 gestartete Projet urbain hat für die künftige Entwicklung von Schlieren Südwest eine Strategie formuliert, die dessen Vergangenheit und Zukunft gleichermassen im Blick hat: Bestehende Ressourcen sollen besser genutzt werden, Neuzuzügerinnen und -zuzüger sollen besser integriert und die Partizipation der Bevölkerung soll gefördert werden. Um die Vernetzung der unterschiedlichen Bewohnerinnen und Bewohner voranzutreiben, wurde im September 2012 eine grosse Kick-off-Veranstaltung durchgeführt. Dieses erste Treffen diente dazu, erste Schwerpunktthemen für eine Quartieraufwertung zu definieren und entsprechende Arbeitsgruppen zu bilden. Im Anschluss an diese Veranstaltung haben 18 dafür geschulte Quartierforschende ihre Umgebung erforscht und einen wichtigen Teil zur Sozialraumanalyse des Quartiers beigetragen. Des Weiteren haben 23 Jugendliche anlässlich eines eintätigen Workshops ihr Anliegen formuliert. In einem nächsten Schritt stand der Aufbau eines Quartiermanagements im Vordergrund. Um die Ressourcen und Kompetenzen in diesem Bereich zu erhöhen hat die Stadt im Rahmen des Projet urbain eine entsprechende Teilzeitstelle ausgeschrieben, die 2014 mit einer Sozialanimatorin besetzt wurde.
Ergebniskonferenz legt erste Erfolge dar
2013 wurde die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung weiter vertieft. Ein Jahr nach Beginn des Projet urbain luden die Projektverantwortlichen zu einer Ergebniskonferenz ein, an welcher diverse Projektideen diskutiert wurden. An der gut besuchten Konferenz nahmen nebst den verschiedenen Arbeitsgruppen auch der Stadtpräsident und weitere Mitglieder des Stadtrates und der Verwaltung von Schlieren teil. In den kommenden Jahren (2014-2016) wird die Vernetzung mit der Immobilienbranche in den Vordergrund rücken. Mit einer gezielten Aufwertung des Wohnumfeldes und einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzern soll ein sozial nachhaltigeres Siedlungskonzept erarbeitet werden. Ausserdem soll das Quartiermanagment konsolidiert, ein Quartierbüro eingerichtet und sowie erste Massnahmen zur Nutzung öffentlicher Räume als Treffpunkte umgesetzt werden. Zudem sind diverse Quartierfeste in Planung.
Programm Projets urbains 2012-2015, Schlieren (ZH)