Ausblick

Das NPVM steht als Arbeitsinstrument im Bereich der Verkehrs- und Raumplanung allen Interessierten zur Verfügung. Das ARE setzt das neue NPVM zum ersten Mal ein, wenn es die Schweizerischen Verkehrsperspektiven 2050 erstellt. Diese sind durch das UVEK in Auftrag gegeben und dienen dem Bund als Planungsgrundlage für Infrastrukturprogramme von Strasse und Schiene sowie für verkehrs-, raum-, umwelt- und energiepolitische Entscheide. Dabei werden mit dem NPVM in Wenn-Dann-Szenarien künftige Verkehrsflüsse und Modal-Splits berechnet. Das ARE stellt diese Resultate Verkehrs- und Raumplanerinnen und -planern sowie Forschungsinstitutionen und Beratungsbüros als Open Data zur Verfügung, dazu auch die Modelle für weitergehende Auswertungen. Die Publikation ist für Herbst 2021 geplant.

 

Kaum steht ein komplexes Verkehrsmodell wie das NPVM bereit, stellen sich die verantwortlichen Verkehrsämter ASTRA, BAV und ARE bereits die Frage, ob und wann das Modell aktualisiert werden soll. Dies sind unsere Überlegungen dazu: Die grundlegenden Modellstrukturen wie die Differenzierung in Fahrtzweckbeziehungen (Wohnen-Arbeiten, Einkaufen-Wohnen etc.) und die räumliche Unterteilung in 8000 Verkehrszonen gelten längerfristig und werden in den nächsten 5-10 Jahren nicht angepasst. Aktualisierungen sind sinnvoll, sobald neue Erhebungen zum Mobilitätsverhalten der Bevölkerung wie dem MZMV und der SP-Befragung zu Verkehrsmittel-, Routen- und Abfahrtszeitwahl SP 2020 zur Verfügung stehen. Mit der Eröffnung grösserer Infrastrukturprojekte wie dem Ceneri-Basistunnel im Herbst 2020 verändert sich das Verkehrsangebot substanziell und eine Aktualisierung kann sinnvoll sein. Sobald sich neue Angebotsformen wie z.B. geteilte Fahrzeuge und Fahrten im Verkehrssystem etablieren, steigt die Notwendigkeit diese als eigene Verkehrsmittel im NPVM abzubilden. Die Verwendung der vier Modi Auto, ÖV, Fuss und Velo kann sich dann als unzureichend erweisen. 

Das ARE beobachtet auch Fortschritte im Bereich der IT- und Softwareentwicklung. Leistungsstärkere Computer erlauben, Resultate schneller zu berechnen und detailliertere Modellierungen z.B. von Kreuzungen im Strassennetz, der Auslastung der Kapazitäten im ÖV oder der Wege vom Haus bzw. Parkplatz zur Strasse oder Bushaltestelle basierend auf Adress- oder Hektardaten werden möglich. Besonders wichtig sind dem ARE die Erfahrungen derjenigen, die das NPVM nutzen - sie werden in Weiterentwicklungen selbstverständlich ebenfalls einfliessen.