Demographischer Wandel: Wohn- und Lebensraum für morgen gestalten
Die sechs Projekte in dem Themenschwerpunkt befassen sich mit Wohnräumen für ältere Menschen sowie mit deren Autonomieerhalt, Lebensqualität oder soziale Teilhabe.
Hasliberg (BE): Ein Haus soll die Generationen verbinden
In der Gemeinde Hasliberg im Berner Oberland zwingt der Mangel an geeignetem Wohnraum ältere Menschen zu einem Wechsel aus ihrer gewohnten Umgebung in ein Altersheim im Tal. Ausserdem ziehen junge Leute aus der Berggemeinde weg, weil sie keinen geeigneten Wohnraum finden. Diesen Entwicklungen wollten die Einwohnerinnen und Einwohner entgegenwirken. Sie initiierten das Projekt «Generationenwohnen Hasliberg»: ein Generationenhaus an zentraler Lage im Dorf mit barrierefreien, bezahlbaren Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und Angeboten wie einem Café oder einer Kita. Auch geplant ist ein lokales «Sorgenetzwerk», das Dienstleistungen wie Spitex, Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit erweitert und vernetzt.
Basel (BS): Integrativer Wohn- und Lebensraum mitten in der Stadt
In Grossbasel-West im dicht bevölkerten Iselinquartier liegt das 5,3 Hektar grosse Areal Westfeld. Hier leben viele ältere Menschen und sozial Benachteiligte. Ein belebter Quartiertreffpunkt fehlte aber. Die Baugenossenschaft «wohnen&mehr» plante deshalb auf dem ehemaligen Spitalareal ein Zentrum mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität. Erhalten hat die Genossenschaft das Areal im Baurecht vom Kanton Basel-Stadt.
Albula und Prättigau / Davos (GR): 17 Gemeinden nutzen den demografischen Wandel
Viele Berggemeinden haben mit gleich zwei Problemen des demografischen Wandels zu kämpfen: Einerseits wandern junge Menschen ab, andererseits fehlt es an geeigneten Wohnangeboten für ältere Personen, damit diese weiterhin im Ort leben können. Gefragt sind barrierefreie, zentral gelegene Wohnungen. Diesen Herausforderungen stehen auch die Regionen Albula und Prättigau/Davos gegenüber. Die 17 Gemeinden wollen den demografischen Wandel nutzen, um eine nachhaltige Besiedlung in ihrer Region sicherzustellen.
Tessin (TI): Eine Pensionskasse will altersgerechtes Wohnen fördern
An verschiedenen Standorten im Tessin sah sich die Pensionskasse Fondazione Ticinese per il secondo pilastro (FTP) mit einer Alterung ihrer Mieterschaft und ihres Immobilienbestands konfrontiert. Sie stellte deshalb das Thema «Wohnen für ältere Menschen» in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungsstrategie.
Genf (GE): Wohnraum, der sich dem Alter der Bewohnerinnen und Bewohner anpasst
Das aktuelle Wohnungsangebot in Genf ist äusserst knapp – und weit davon entfernt, die Nachfrage einer Gesellschaft zu befriedigen, in der zwei von vier Generationen im Ruhestand sind. Der heutige Wohnungsbestand sowie die städtischen Infrastrukturen sind für eine Drei-Generationen-Gesellschaft konzipiert und berücksichtigen die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft zu wenig. Auch Bauinvestoren und Immobilienbesitzerinnen scheinen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wohnsituation nicht wirklich zu erkennen, wenn Renovationen und Gebäudesanierungen anstehen.
Lausanne (VD): Angepasste Wohnungen für Seniorinnen und Senioren
Wie lassen sich bestehende Wohnungen so umwandeln, dass ältere Menschen in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können? Pro Senectute Vaud und die Stadt Lausanne wollen im Lausanner Quartier Sous-Gare Seniorenwohnungen entstehen lassen – teils durch Abriss und Wiederaufbau eines alten Gebäudes, teils durch Anpassungen in bestehenden Wohnungen.