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Landschaft ist mehr wert

Die sieben Projektträger wollen das Potenzial von Landschaftsqualitäten besser nutzen und die Leistungen der Landschaft im regionalen Kontext würdigen.

Château-d’Oex (VD): Seniorinnen und Senioren erkunden ihre Umgebung

Die voralpine Kulturlandschaft des Pays-d’Enhaut ist von der jahrhundertelangen Pflege durch die Landwirtschaft geprägt. Einheimische schätzen die Dörfer mit ihrer grünen Umgebung als Wohnort, Touristinnen und Touristen als gut erreichbares Ziel im Sommer und Winter. Ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner von Château-d’Oex ist über 65 Jahre alt – deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Die bergige Topografie ist für sie eine Herausforderung. Die Gemeinde will den landschaftlichen Reichtum aber für alle erlebbar machen und die Region als bevorzugte Destination für Seniorinnen und Senioren positionieren.

Limmattal (ZH/AG): Eine Region mit den Ohren entdecken

Das Limmattal ist stark von Verkehrs- und Industrielärm belastet. Das gilt auch für Erholungsräume. Dass akustische Qualität viel zum Wohlbefinden und zur Gesundheit beiträgt, ist noch wenig bekannt. Auch in der Planung kommt dieser Aspekt zu kurz. Der Verein Regionale 2025 und die Fachstelle für Lärmschutz des Kantons Zürich als Projektträger haben daher das Ziel, nicht nur die akustische Qualität im Limmattal zu erhöhen, sie wollen auch das Interesse der Öffentlichkeit und Fachwelt darauf aufmerksam machen. Die Regionale 2025 ist eine regionale Projektschau und bietet eine Plattform für Ideen zur Zukunft der Region.

Sittertobel (SG): Landschaften vor der Haustüre kennenlernen

Die Flusslandschaft im Sittertobel am Rand der Stadt St. Gallen und der Gemeinde Wittenbach ist wichtig für die Bevölkerung. Das Bedürfnis nach Erholung «vor der Haustüre» ist in den letzten Jahren gestiegen. Das Verständnis für den Wert der Landschaften nimmt dagegen ab. Das Projekt hatte das Ziel, mit Sensibilisierungs- und Beteiligungsmassnahmen mehr Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Verantwortung für die Landschaft zu schaffen und sie aufzuwerten.

Sitten (VS): Natur- und Kulturschätze mit dem Tablet erkunden

Die Stadt Sitten und ihre Umgebung bieten herausragende Kultur- und Naturlandschaften. Die historische Altstadt von Sitten etwa zählt zu den schützenswerten Ortsbildern von nationaler Bedeutung. Daneben laden die artenreichen Naherholungsgebiete Mont d’Orge, Valère und Tourbillon ein, entdeckt zu werden. Städtische und ländliche Räume mit Prägungen aus verschiedenen Epochen liegen also dicht beieinander. Diese Schatzkiste ist in der Öffentlichkeit aber nur wenig bekannt. Die Stadt Sitten als Projektträgerin setzte sich daher das Ziel, Einheimischen und Gästen die Werte ihrer Landschaften zu vermitteln.

Valsot (GR): In einem Abenteuerspiel die Umgebung auskundschaften

Die Gemeinde Valsot im Unterengadin mit 900 Einwohnerinnen und Einwohnern hat eine charakteristische Landschaft: artenreiche Trockenwiesen, Heckenlandschaften mit einer vielfältigen Vogelwelt, Lärchenwälder und Ackerterrassen. Doch was leistet eine solche Bilderbuchlandschaft für die Gesellschaft? Und welchen Wert haben diese Leistungen? Entscheidende Fragen für die Zukunft – denn das Wissen um den ökonomischen Nutzen liefert starke Argumente für den Erhalt der Landschaft.

Valposchiavo (GR): Wunschlandschaften für die Zukunft entwerfen

Das Valposchiavo mit den beiden Gemeinden Brusio und Poschiavo hat sich erfolgreich mit seiner attraktiven Landschaft, mit Biolandwirtschaft und mit hochwertigen regionalen Produkten positioniert. Angesichts des demografischen Wandels, der zunehmenden Individualisierung und den Veränderungen im Agrarsektor befürchtet die Region aber, dass die Wertschätzung für die Kulturlandschaft in Vergessenheit gerät. Dieser Entwicklung will sie entgegen-wirken, und zwar mit einem Dialog zwischen den Generationen, mit sensiblerer Planung von Räumen und mit der Verankerung als «Smart Valley Bio».

Langenthal (BE): Den Garten der Agglomeration gemeinsam gestalten

Im Herzen des Mittellandes, in der Agglomeration Langenthal, liegt das grösste «Smaragdgebiet» der Schweiz und damit ein besonders schützenswerter Lebensraum. Er erstreckt sich über 18 Gemeinden, beheimatet 44 europaweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten und 24 gefährdete Lebensraumtypen. Das Zukunftsbild «Gartenagglo Langenthal» sieht vor, den Raum in den Gemeinden Bleienbach, Aarwangen, Lotzwil, Roggwil, Thunstetten und in der Stadt Langenthal als grossen Garten für die Bevölkerung zu entwickeln. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein für die Qualitäten der Landschaft zu schärfen.