Wohnungsknappheit

Neue Bauzonen freizugeben, ist kein Rezept gegen die Wohnungsknappheit in den Städten. Der richtige Weg ist die Innenentwicklung. Diese ist zwar anspruchsvoller als das Bauen auf dem freien Feld. Aber langfristig ist sie nachhaltiger und wirtschaftlicher. Der Aktionsplan Wohnungsknappheit soll Verfahren beschleunigen. Das Raumplanungsgesetz fördert die Verdichtung.

© Andrea Caprez

Aktionsplan Wohnungsknappheit

Am Runden Tisch Wohnungsknappheit von Bundesrat Guy Parmelin haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden sowie von der Bau- und Immobilienwirtschaft auf einen Aktionsplan geeinigt. Über 30 Maßnahmen sollen das Wohnungsangebot erhöhen und mehr qualitätsvollen, preisgünstigen und bedarfsgerechten Wohnraum schaffen. Eine wichtige Massnahme ist es, die Baubewilligungsverfahren zu beschleunigen. Das ARE untersucht, auf welche Weise und wie stark Einsprachen den Bewilligungsprozess verlängern und wie man diesen Prozess verkürzen könnte.

Umsetzung Revision Raumplanungsgesetz

Die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (RPG 1) vom 1. Mai 2014 hatte zum Ziel, die Zersiedelung zu stoppen, um den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und Naturlandschaften einzudämmen. Statt unbebaute Flächen zu beanspruchen sollen Siedlungen nach innen entwickelt werden Ein Mittel dafür ist das verdichtete Bauen: Es soll dort gebaut werden, wo bereits Gebäude stehen und die Verkehrserschliessung vorhanden ist. Seit der Teilrevision vor 10 Jahren haben drei Viertel der Schweizer Gemeinden ihre Nutzungspläne angepasst oder sind dabei, sie anzupassen. Sie legten damit die Grundlage für die Innenentwicklung. In den Jahren 2018 bis 2022 sind schon 59 Prozent aller Baubewilligungen im Wohnungsbau für Projekte auf bereits bebauten Parzellen erteilt worden. Dabei handelte es sich beispielweise um die Umnutzung ehemaliger Industrieareale oder die Aufstockung bestehender Gebäude. 

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