Klima, nachhaltiger Verkehr und Alpenstädte – diese drei Schwerpunkte hat die Schweiz für ihren Vorsitz der Alpenkonvention gewählt. Zu diesen Themen fanden 2021 und 2022 verschiedene Veranstaltungen und Projekte statt.
Schwerpunkte
Klima
Die Alpenkonvention hat sich mit dem Alpinen Klimazielsystem 2050 und dem Klimaaktionsplan 2.0 klimaneutrale und klimaresiliente Alpen 2050 zum Ziel gesetzt. Die Schweiz trägt dazu bei, dieses Ziel zu erreichen und hat dafür verschiedene Projekte vorgesehen, darunter die alpenweite Aktion «Klimastunde» und eine Konferenz zu klimavernünftigem Bauen und Sanieren in den Alpen.
Nachhaltiger Verkehr
In den Alpen wird gelebt, gearbeitet und die Freizeit verbracht. Entsprechend hoch sind die Mobilität und die Ansprüche an die Kapazität der Verkehrsnetze. Zugleich sind die Alpen ein hochsensibler Naturraum. Um die Belastung für die Umwelt so gering wie möglich zu halten, müssen wir den Verkehr ressourcenschonender gestalten und die Sensibilität für die naturräumlichen Besonderheiten der Alpen erhöhen. Während des Vorsitzes hat die Schweiz deshalb Aktivitäten zum Fahrradtourismus, zu nachhaltigem Reisen von Jugendlichen und zum alpenquerenden Güterverkehr vorgesehen.
Alpenstädte
Die Schweizer Präsidentschaft möchte in den städtischen Räumen der Alpen neue Akzente setzen. Neben Umweltthemen hat die Schweiz dabei auch soziale Fragen thematisiert. Der «Alpenzustandsbericht» soll neue Einsichten zu Alpenstädten, deren Bedeutung für das alpine Umland und deren Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Gemeinsam mit Alpenstädten und weiteren Partnern lancierte die Schweiz ausserdem das Projekt «Climate Action in Alpine Towns», das Klimamassnahmen zusammen mit der Bevölkerung fördert. Die Inhalte des internationalen Berichts «Alpenstädte»; die wissenschaftliche Analyse, die Zukunftsszenarien und die Karten stehen auf alpinetowns.alpconv.org zum Download. Auf dem Alpenstädte Blog finden Sie zudem weitere spannende Hintergrundartikel zum Thema.
Alpenstädte: Der Kajzer-Park in Idrija (Slowenien)
Der Kajzer-Park in Idrija (Slowenien) ist eine ehemalige Bergbaustätte, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Industriebrache rund um die denkmalgeschützten Gebäude besteht aus kontaminierten Böden durch den Minenbetrieb. Idrija will mit dem Pilotprojekt der Territorial Agenda 2030 «Climate Action in Alpine Towns» die Gelegenheit nutzen, das Gebiet zu revitalisieren und klimaresistent zu machen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auch in anderen Teilen der Stadt umgesetzt werden.
Constructive Alps
Der internationale Architekturpreis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen «Constructive Alps» trägt seit seiner Gründung 2011 dazu bei, die Alpenkonvention und deren Klimaaktionsplan umzusetzen. Zum zehnjährigen Jubiläum des Architekturwettbewerbs hat die Schweiz letzten Juni eine Online-Konferenz zu nachhaltigem Sanieren und Bauen in den Alpen organisiert und zu diesem Anlass auch bereits die Durchführung einer sechsten Runde «Constructive Alps» angekündigt.
Im Rahmen ihres Vorsitzes 2021/22 engagierte sich die Schweiz noch stärker für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit alpiner Architektur. Klimafreundliches Bauen ist – im Einklang mit sozialen Aspekten – ein Schlüssel für eine Zukunft mit hoher Lebensqualität. Die innovativen Bauten, die in den letzten Ausgaben ausgezeichnet wurden, sind in der Wanderausstellung «Constructive Alps» zu sehen. Die aktuellen Standorte finden Sie hier.