Gemeindefusionen haben viele Vorteile. Doch zwei negative Entwicklungen waren nach der Fusion von 13 Gemeinden der Region Surselva 2014 zu beobachten: Weil erstens die politischen Kleinstrukturen wegfielen, nahm das Interesse an politischer Teilhabe ab. Die Bevölkerung zog sich tendenziell vom Dorfleben ins Private zurück. Zweitens entwickelte sich in der Peripherie ein gewisser Abwehrreflex gegenüber dem Zentrum Ilanz. Im Mittelpunkt des Projekts stand deshalb die Pflege und Weiterentwicklung des Gemeinschaftsgefühls in der noch jungen Gemeinde. Daneben wurden aber auch Sektoralpolitiken wie Wirtschaft, Kultur, Raumplanung und Soziales angesprochen.
Um in der neuen politischen Gemeinde Ilanz/Glion das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, schlug die integrale Entwicklungsstrategie «Reuniun» mehrere Instrumente vor. Neben einer SWOT-Analyse, die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken gegeneinander abwägt, wurde eine Bevölkerungskonferenz geplant. Ausserdem wurden offene Formate unter den Bezeichnungen «Forum Reuniun» und «Reuniun en acziun» durchgeführt. Sie dienten der Koordination und waren ein Katalysator für neue Projektideen. Die Region Surselva hat ein reiches Vereinsleben. Dieses und andere bestehende Strukturen sollen dazu beitragen, dass in Zukunft nicht nur die immergleichen Akteurinnen und Akteure der Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Vielmehr sollen neben diesen bestens eingeführten Vertreterinnen und Vertreter auch Personen ihre Bedürfnisse einbringen können, die sich bisher kaum geäussert haben.
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