Pratteln - Integrale Gebietsentwicklung

Seit 2008 ist die Gemeinde Pratteln Partner im Programm Projets urbains. In der ersten Phase des Programms stand das Quartier Längi im Fokus. Dort ist es mit konkreten Projekten und in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gelungen, die Stärken des Quartiers zu festigen und das Image des Quartiers zu verbessern. In der zweiten Phase des Programms wurde die Quartierentwicklung Pratteln auf die Quartiere Rankacker und Gehrenacker im Westen und Aegelmatt und Stockmatt im Osten der Gemeinde ausgedehnt.

Wohngebäude im Quartier Längi, Foto: Fabian Biasio.
Wohngebäude im Quartier Längi, Foto: Fabian Biasio.

Mehr Lebensqualität dank sichtbaren Veränderungen

Die Längi war aufgrund ihrer schlechten räumlichen Anbindung, dem hohen Anteil an Personen aus tiefen sozioökonomischen Schichten sowie der fehlenden Treffpunkte und Integrationsmöglichkeiten ein Wohngebiet mit besonderen Anforderungen. Sie galt als Problemquartier und ihre Bevölkerung hatte mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Heute sind die Vorurteile gegenüber der Längi nicht mehr gerechtfertigt. Auch das Zusammenleben gelingt grösstenteils ohne Konflikte. Die Projekte, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, wurden und werden immer auf der Grundlage von Analysen und mit dem Wissen und unter Einbezug der Bewohnerinnen und Bewohner bestimmt und umgesetzt. Die Mitglieder des 2010 gegründeten «Forum Längi» (seit 2013 Quartierverein Längi) engagieren sich zum Beispielehrenamtlich für ihr Quartier und organisieren regelmässig Anlässe, initiieren eigene Projekte und beteiligen sich aktiv an der Integration der Quartierbevölkerung. Das Quartier ist heute auch viel sauberer - dank Abfallinformationskampagnen und einer neu gebauten Unterflur-Wertstoffsammelstelle. Ein in die Jahre gekommener Spielplatz der Gemeinde wurde zusammen mit Kindern neu geplant und gebaut und gleich daneben spielen Kinder und Jugendliche auf der neu errichteten Street-Soccer-Anlage Fussball. Auch der neu eingerichtete Bewegungsparcours für Erwachsene wird rege genutzt. Zudem wurden verschiedene (Früh-)Förder- und Spielangebote für die Kinder im Vorschul- und Primarschulalter geschaffen. Sie sind sehr beliebt. Wie auch das Feriendorf Pratteln, welches seinen Anfang in der Längi nahm und heute in der ganzen Gemeinde stattfindet. Das Feriendorf bietet Kindern und Jugendlichen zweimal im Jahr Gelegenheit, miteinander eigene Vorstellungen von Spiel und Freizeit zu entwickeln. Geplant ist in der Längi auch der Aufbau eines Quartierraumes und die «Begegnungszone Längistrasse». Der Quartierraum wird noch 2014 eröffnet, die Begegnungszone 2015 gebaut. Beide Projekte bieten der Bevölkerung den seit langem erwünschten Platz, um sich zu treffen und auszutauschen.

Von der Längi in die ganze Gemeinde

In der zweiten Phase des Programms Projets urbains (2012-2015) wurde die Quartierentwicklung auch in den Quartieren Rankacker und Gehrenacker sowie Aegelmatt und Stockmatt gestartet. Beide Quartiere weisen aufgrund der sozialen und räumlichen Verhältnisse einen ähnlichen Entwicklungsbedarf auf wie die Längi 2008. Im Gebiet Rankacker konnte unter Mitwirkung der Quartierbevölkerung und mit Beteiligung von Liegenschaftsverwaltungen im März 2013 bereits ein Quartierraum mit verschiedenen Angeboten für die Quartierbevölkerung eingerichtet und 2014 die Sanierung von Wohnumfeldern und Spielplätzen von grossen Siedlungen projektiert und teilweise bereits umgesetzt werden. Im Gehrenacker wird 2014 eine gemeinsam mit Quartierbewohnern und Grundeigentümern entwickelte Begegnungszone mit Quartierplatz gebaut. Im Quartier Aegelmatt undStockmatt haben wir die Quartieranalyse und die vielen Gespräche mit der Bevölkerung mit einem Film zum Quartier ergänzt. Am Film haben Jugendliche massgeblich mitgearbeitet. Noch 2014 startet hier das Projekt «Zusammenleben und Treffpunkt» und im nächsten Jahr ist die Wohnumfeldsanierung in einer grossen Siedlung in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern und den Bewohnenden geplant. Neben der Umsetzung konkreter Massnahmen in allen drei Gebieten wird innerhalb der Verwaltung die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit laufend verbessert. Die Quartierkoordination wird die gemeinsame Arbeit mit engagierten Freiwilligen weiter stärken und wo erwünscht mithelfen, informelle oder formalisierte Quartierinstitutionen aufzubauen. Ausserdem sollen bis Ende 2015 auch die für die Quartierentwicklung nötigen Instrumente in der Verwaltung verankert werden.

Programm Projets urbains 2008-2015, Pratteln (BL)

Kontakt

Abteilung Bildung/Freizeit/Kultur

Andrea Sulzer

+41 61 825 26 59

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