Schon von weitem sind sie zu sehen: Die Wohnblöcke des Langäcker-Quartiers in Spreitenbach. Neben den Gebäuden, von welchen eines 25 Stockwerke hoch ist, prägen die multikulturelle Zusammensetzung der Bewohnerinnen und Bewohner aus 72 Nationen und der hohe Anteil Fremdsprachiger das Quartier. Ab 2020 wird das Quartier - neben bereits bestehenden Busverbindungen - durch eine Haltestelle der neu geplanten Limmattalbahn, die zwischen Killwangen und Zürich Altstetten verkehren wird, noch besser erschlossen. Diesen Impuls zu nutzen, um die Standortattraktivität des Quartiers zu erhöhen, ist eines der Ziele des Projet urbain. Im Weiteren wurde der Bedarf an Integrationsmassnahmen ermittelt und entsprechende Angebote entwickelt.
Bedürfnisse der Quartierbevölkerung ermittelt
Zum Auftakt des Projekts wurden im Rahmen verschiedener Mitwirkungsveranstaltungen die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner abgeholt und nach Dringlichkeit geordnet. Im Februar 2011 verabschiedete der Gemeinderat das aus diesem Partizipationsprozess hervorgegangene Massnahmenpaket und sprach zusätzliche Gelder für die Umsetzung dieser Massnahmen. An erster Stelle stand der Wunsch nach einem Quartiertreffpunkt. Mit der Eröffnung der CaféBar in den Räumen der Jugendarbeit konnte dieser Wunsch der Quartierbevölkerung im November 2011 erfüllt werden. Das Café wird von einer Gruppe von Freiwilligen geführt und erfüllt seither nicht nur die Funktion eines Begegnungsortes für die Quartierbevölkerung - für die Verwaltung ist es eine Art «Fühler» ins Quartier, um zu erfahren, was im Quartier anliegt.
Aufwertung der Aussenräume vorantreiben
Um die in der ersten Phase des Programms angestossenen Massnahmen und Pläne voranzutreiben, wurde im Rahmen der zweiten Phase des Programms eine neue 50-Prozent-Stelle für die Quartierentwicklung geschaffen. Der neue Leiter der Quartierentwicklung, der im Mai 2013 seine Arbeit aufgenommen hat, ist oft mit seinem mobilen Quartierbüro - einem alten Postanhänger - vor Ort im Quartier anzutreffen. Neben der Verstetigung der Projektstrukturen, der stärkeren Beteiligung seitens der Quartierbevölkerung und der Etablierung eines Quartierforums als offene Diskussions- und Austauschplattform, soll in der zweiten Phase auch die Aufwertung der Aussenräume vorangetrieben werden. Durch mehrere Mitwirkungsveranstaltungen wurden die Anliegen und die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung ermittelt. Ergänzt mit Analysen von Fachpersonen aus Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung wurden Vorschläge zur Verbesserung des Velo- und Fussverkehrs und zur Aufwertung der Aussenräume abgeleitet und im Januar 2014 in einem Bericht zu Handen des Gemeinderats zusammengefasst. In einem nächsten Schritt soll ein konkretes Freiraum- sowie Verkehrskonzept erarbeitet und anschliessend konkrete Massnahmen umgesetzt werden. Ebenso steht der Austausch mit den Liegenschafts- und Stockwerkeigentümern weiterhin im Mittelpunkt, um dadurch bei der Sanierung der Bausubstanz gemeinsam einen Schritt weiterzukommen.
Programm Projets urbains 2008-2015, Spreitenbach (AG)