Die Schweiz hat genügend gute Ackerböden für die Ernährungssicherheit

Ittigen, 28.11.2023 - In der Schweiz sind 445’680 Hektar Fruchtfolgeflächen (FFF) gesichert. Dabei handelt es sich um diejenigen Böden mit dem höchsten landwirtschaftlichen Ertragspotenzial. Sie sollen die Selbstversorgung bei schweren Mangellagen sicherstellen. Laut der ersten FFF-Statistik des Bundes erfüllt die Schweiz damit den vorgegebenen Mindestumfang, doch die FFF stehen unter Druck.

Mindestens 438’460 Hektar Fruchtfolgeflächen muss die Schweiz gemäss dem Sachplan FFF sichern. Die erste Erhebung des Bundes zeigt, dass dieser Umfang leicht übertroffen wird, und zwar um 7’220 Hektar. Demnach sind heute gegen 11 Prozent der Landesfläche als FFF gesichert. Pro Person stehen somit 506 m² zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis tragen alle Kantone und 90 Prozent aller Gemeinden bei. Die Sicherung der FFF ist ein gemeinschaftliches Ziel.

Gleichwohl stehen die Fruchtfolgeflächen unter Druck. Der Raumbedarf der Gesellschaft nimmt zu. Wohnen, Freizeitaktivitäten, Mobilität und Energiegewinnung haben den Verbrauch von Boden ansteigen lassen. Besonders davon betroffen waren die Landwirtschaftsflächen und damit zuweilen auch die FFF.

Der Druck auf die Fruchtfolgeflächen könnte sich angesichts des Wachstums von Bevölkerung und Wirtschaft und angesichts der Bedürfnisse der Gesellschaft in Zukunft verschärfen. Daher müssen der Bund und die Kantone dafür sorgen, die FFF gemäss Sachplan langfristig zu erhalten. Wenn FFF anderweitig beansprucht werden, sollten sie soweit möglich kompensiert werden. Bei Bundesvorhaben sieht der Sachplan FFF vor, dass sämtliche beanspruchten Fruchtfolgeflächen vollständig zu kompensieren sind.

Erster nationaler Überblick

Die vorliegende erste Ausgabe der FFF-Statistik ist Teil des 2020 überarbeiteten Sachplans FFF. Dieser Sachplan ist ein Instrument des Bundes, um landwirtschaftlich wertvolle Böden zu sichern. Damit soll die Schweiz im Fall einer lang anhaltenden schweren Mangellage die Ernährung der Bevölkerung selbst gewährleisten können. Der vorgegebene Mindestumfang der FFF basiert auf einem festgelegten Kalorienbedarf pro Tag und Person (siehe Box).

Die neue Statistik wurde vom Bundesamt für Raumentwicklung zusammen mit den Kantonen sowie den Bundesämtern für Umwelt, für Landwirtschaft und für wirtschaftliche Landesversorgung erstellt. Sie erlaubt erstmals einen schweizweiten Überblick über die gesicherten Fruchtfolgeflächen FFF in den Kantonen. Gesichert heisst: Die Flächen können, aber müssen nicht bereits für den Ackerbau genutzt werden. Sie müssen aber schnell für den Anbau bereitstehen und innert eines Jahres Ertrag abwerfen. Die gesicherten FFF können also nicht überbaut oder versiegelt werden.

Mit der zweiten Ausgabe der Statistik im Jahr 2027 werden weitergehende vergleichende Analysen möglich sein.

Was sind Fruchtfolgeflächen (FFF)?

FFF sind diejenigen Ackerflächen mit dem höchsten Ertragspotenzial und der höchsten Ertragssicherheit. Laut der Statistik machen sie heute knapp 31 Prozent der gesamten Landwirtschaftsfläche der Schweiz aus. Die Sicherung dieser Flächen ist Sache der Kantone. Der Sachplan FFF gibt ihnen das jeweilige Kontingent vor. Dabei werden die unterschiedlichen topographischen und klimatischen Verhältnisse in den Kantonen berücksichtigt. Die Rahmenbedingungen zur Festlegung von FFF unterscheiden sich daher von Kanton zu Kanton. Folglich haben nicht alle gesicherten Flächen dieselbe Bodenqualität. Weiter bestehen kantonale Unterschiede bei der Erfassung der FFF und der Datenqualität.

Der vorgegebene schweizweite Mindestumfang von 438’460 Hektar FFF ist berechnet nach einem Kalorienbedarf von 2’340 kcal pro Tag und Person. Dieser Bedarf soll im Falle einer schweren Mangellage durch vier Kulturen gedeckt werden: Kartoffeln, Getreide, Raps und Zuckerrüben. Laut dem Sachplan FFF ist die Schweiz das einzige Land, das ihre Fruchtfolgeflächen sichert.


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