A9: Zentrumslasten

In Agglomerationen kann eine räumliche Differenzierung der Bevölkerungsstruktur nach sozio-ökonomischen Merkmalen beobachtet werden. Dazu gehören z.B. Stellung im Lebenszyklus (Alter, Zivilstand, Haushalttyp), Qualifikation (Bildung, berufliche Stellung) oder staatliche und kulturelle Zugehörigkeit (Nationalität, Sprache).

Eine Kernstadt hat aufgrund ihrer zentralörtlichen Funktionen und ihrer spezifischen soziodemographischen Struktur in der Regel höhere Kosten pro Einwohner zu tragen als die meisten übrigen Gemeinden in der zugehörigen Agglomeration. Zum Teil hat sie für Leistungen aufzukommen, welche direkt oder indirekt den umliegenden Umlandgemeinden bzw. ihren Einwohnern zugute kommen (z.B. Kultur- und Freizeitangebote, öffentlicher Verkehr, Sicherheitsaufgaben, soziale Aufgaben), ohne dafür von diesen (vollumfänglich) abgegolten zu werden. Diese Kosten heissen «Zentrumslasten».

Der Themenkreis gibt für die Gross- und Mittelagglomerationen erstmals Aufschluss über folgende Aspekte des Phänomens «Zentrumslasten»:

  • Laufende Ausgaben pro Einwohner in den Kernstädten im Vergleich zu den Umlandgemeinden
  • Nettobelastung pro Einwohner in Kernstädten und Umlandgemeinden
  • Pro-Kopf-Steuererträge und Steuerbelastung in Kernstädten und Umlandgemeinden
02.10.2013

Hohe Lasten in urbanen Zentren der grossen und mittleren Agglomerationen

Die urbanen Zentren der Schweiz haben im Schnitt deutlich höhere finanzielle Lasten zu tragen als die übrigen Gemeinden ihres Kantons. Häufig gleichen die Zentren diese Lasten mit höheren Steuern aus. Bei Gemeinden, die an die Zentren angrenzen, ist das Bild weniger klar. Dies zeigt eine Grundlagenstudie, die das Bundesamt für Raumentwicklung ARE in Auftrag gegeben hat.

Weiterführende Informationen

https://www.are.admin.ch/content/are/de/home/agglomerationen-laendliche-raeume/grundlagen-und-daten/monitoring-urbaner-raum/a9--zentrumslasten.html