Stated Preference Befragung zu Verkehrsmitteln, Routen und Abfahrtszeiten

Die Stated Preference (SP-)Befragung erhebt die Präferenzen der Bevölkerung zu Verkehrsmitteln, Routen und Abfahrtszeiten. Die Erkenntnisse ergänzen den alle 5 Jahre durchgeführten Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) und dienen dem besseren Verständnis des Verkehrsverhaltens. Sie werden als Grundlage für die Verkehrsmodellierung, verkehrliche Wirkungs- sowie Kosten-Nutzen-Analysen verwendet.

Wie funktioniert eine SP-Befragung?

Den Befragten werden Situationen mit mehreren Optionen und veränderten Merkmalen gezeigt. Die befragten Personen entscheiden sich auf der Grundlage dieser Merkmale für eine der Optionen.

Beispiel einer Entscheidungssituation in einer SP-Befragung zur Verkehrsmittelwahl.

Auf der Grundlage von SP-Befragungen können folgende Aspekte evaluiert werden:

  • Präferenzen für (noch) nicht existierende Optionen, wie etwa eine neue, schnellere Route;
  • Präferenzen bezüglich verkehrlicher Merkmale, die in der Realität wenig variieren, wie z. B. die Reisekosten verschiedener Routen, die zum gleichen Ziel führen, oder Merkmale, die stark korreliert sind, wie etwa Reisekosten und Reisezeit einer Route.

Damit die Situationen so realistisch wie möglich sind, werden vorgängig Wege abgefragt, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tatsächlich zurückgelegt haben (sog. Revealed Preferences, kurz RP-Daten, aus dem MZMV). Für die Analyse kombinieren die Statistikmodelle die SP- mit den RP-Daten. Somit wurde das tatsächlich beobachtete Verhalten, wie es aus dem MZMV hervorging, bei der Modellierung mitberücksichtigt.

Wichtigste Indikatoren

Dank dieser Modelle ist es möglich, zwei wichtige Indikatoren für Verkehrsanalysen herzuleiten und abzuschätzen:

  • Den Wert der Reisezeit (Zeitwert): Preis, den die Leute bereit sind zu bezahlen, um eine Stunde Reisezeit einzusparen. Je grösser dieser Wert, desto unangenehmer wird die Reisezeit empfunden;
  • Die Elastizitäten: Prozent-Veränderung der Nachfrage eines Verkehrsmittels bei einer einprozentigen Veränderung der Reisezeit oder Reisekosten. Je grösser dieser Wert, desto stärker reagiert das Verkehrsaufkommen auf eine solche Veränderung.

Diese Werte hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Einkommen, dem Wegzweck (z. B. Freizeit oder Arbeit) und der Distanz des Weges.

Dokumente

Enquête sur les choix relatifs aux comportements de mobilité 2021 (PDF, 8 MB, 12.07.2022)Dieser Bericht beschreibt den Stated-Preference-Fragebogen 2021. Auf Französisch; Zusammenfassung auf Deutsch.

Analyse der SP-Befragung 2015 zur Verkehrsmodus- und Routenwahl (PDF, 5 MB, 01.09.2017)Dieser Bericht beschreibt mehrere Modelle für die Verkehrsmittel- und Routenwahl, die auf der Grundlage des Stated-Preference-Fragebogens 2015 geschätzt wurden. Entwicklungen, die aus der Erhebung hervorgegangen sind, werden darin dargestellt und beurteilt, damit sie für die Verkehrsmodellierung verwendet werden können.

SP-Befragung 2015 zum Verkehrsverhalten (PDF, 3 MB, 01.09.2016)Dieser Bericht beschreibt den Stated-Preference-Fragebogen 2015.

Übersicht zu Stated Preference-Studien in der Schweiz und Abschätzung von Gesamtelastizitäten (PDF, 981 kB, 25.04.2012)Dieser Bericht vergleicht die Daten der Stated-Preference-Befragung 2010 mit den Resultaten früherer Studien. Er enthält Empfehlungen zu den generellen Nachfrage-Elastizitäten, die bei der Berechnung der Energieperspektiven 2050 heranzuziehen sind.

https://www.are.admin.ch/content/are/de/home/verkehr-und-infrastruktur/grundlagen-und-daten/stated-preference-befragung.html