Kantone und Städte tragen zur Schonung der Ressourcen bei

Ittigen, 14.11.2017 - 18 Kantone und 27 Städte haben an der Erhebung ihrer Fortschritte in der nachhaltigen Entwicklung teilgenommen. Fast alle dieser Städte haben den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch erhöht. Dies geht aus der neuesten Erhebung des «Cercle Indicateurs» hervor.

Der «Cercle Indicateurs» ist ein Netzwerk von Bund, Kantonen und Städten, das zum Ziel hat, zu messen, wie nachhaltig die Entwicklungen in den Kantonen und Städten verläuft. Beim schonenden Umgang mit Ressourcen geht es unter anderem darum, dass auch künftige Generationen ihre Bedürfnisse decken können. Die Erhebungen stützen sich auf rund 30 Indikatoren aus den Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 2005 erheben die teilnehmenden Kantone ihre Daten alle zwei Jahre und die Städte alle vier Jahre. Die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE), Statistik (BFS) sowie Umwelt (BAFU) unterstützen die Erhebungen, um die nachhaltige Entwicklung zu fördern. An der diesjährigen Ausgabe des «Cercle Indicateurs» nahmen 18 Kantone und 27 Städte teil (siehe Kasten).

Beitrag der Kantone und Städte ist wichtig

Wie die aktuelle Erhebung belegt, haben die beteiligten Städte und Kantone insgesamt positive Beiträge zur Schonung der natürlichen Ressourcen geleistet. So ist in den beteiligten Städten seit der letzten grossen Erhebung vor vier Jahren der Pro-Kopf-Stromverbrauch gesunken. Auch der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in den Städten wurde gesteigert. Bereits drei Städte decken ihren Stromverbrauch zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien, sechs weitere Städte zu über 90 Prozent. Die Luftqualität hat sich insgesamt in den beteiligten Städten verbessert, ist aber noch nicht gut genug. Diese positive Entwicklung wurde auch in den beteiligten Kantonen festgestellt.

Obwohl die Siedlungsabfälle in der Schweiz weiterhin zunehmen, zeigen die Daten der beteiligten Städte und Kantone, dass ihr Engagement beim Recycling Früchte trägt. So lassen sich in fast allen beteiligten Städten und Kantonen sinkende Pro-Kopf-Mengen an Abfällen feststellen, die nicht rezykliert werden und in der Abfallverbrennung landen. Die Quoten separat gesammelter Abfälle (Papier und Karton; Glas; Altmetall, Alu und Weissblech) haben sich in den letzten Jahren zwischen dreissig und vierzig Prozent eingependelt. Es gibt aber auch Kantone, die Quoten von mehr als vierzig Prozent ausweisen.

Knapp die Hälfte der beteiligten Städte vermeldet steigende Anteile von naturnahen Flächen. Ein Rückgang wurde nur in einzelnen Städten festgestellt. Von den beteiligten Kantonen weisen jeweils die Hälfte gleichbleibende beziehungsweise steigende Flächenanteile aus. Die Massnahmen der Städte und Kantone zugunsten der ökologischen Infrastruktur gehen also in die richtige Richtung und tragen zur Erhaltung der Biodiversität in der Schweiz bei.

In wirtschaftlicher Hinsicht ging der Nettoverschuldungsquotient (Indikator für «Öffentlicher Haushalt») seit 2015 in nahezu zwei Dritteln der beteiligten Kantone und Städte zurück. Das Qualifikationsniveau (Indikator für «Know-how»), eine wichtige Ressource im Hinblick auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, ist seit 2013 in allen 18 Kantonen und in 26 von 27 Städten gestiegen. Ausserdem ist der Anteil der 18-Jährigen, die eine Ausbildung der Sekundarstufe II (berufliche Grundbildung, Gymnasium und Fachmittelschule) absolvieren, seit 2013 in 13 von 18 Kantonen gestiegen oder stabil geblieben (Indikator für «Bildung»).

Grundlage für die strategische Planung

Die Erhebungen des «Cercle Indicateurs» ermöglichen es den Kantonen und Städten, ihre Fortschritte zu analysieren und den Handlungsbedarf zu identifizieren. Die Ergebnisse können auch als Grundlage für deren strategische Planung dienen. Die Resultate der Erhebungen stehen in Form von Grafiken und Tabellen auf der Plattform stat@las des BFS zur Verfügung. Diese Plattform ermöglicht Vergleiche zwischen den Kantonen und Städten, liefert Stärken-Schwächen-Profile und zeigt die Entwicklung der Kantone und Städte im Zeitverlauf.

«Cercle Indicateurs»
Das nationale Netzwerk «Cercle Indicateurs» haben 2003 die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE), Statistik (BFS) und Umwelt (BAFU) sowie verschiedene Städte und Kantone entwickelt. Zwei Drittel der Daten stammen aus der öffentlichen Statistik des BFS, ein Drittel wird von den Städten und Kantonen direkt an das BFS geliefert. Die Kantone führen alle zwei Jahre eine Erhebung durch, die Städte alle vier Jahre. Dieses Jahr nahmen die Kantone zum siebten und die Städte zum vierten Mal teil. Die Erhebung 2017 umfasst die Daten von 18 Kantonen und 27 Städten. Der Kanton Appenzell Ausserrhoden und die Städte Binningen, Bulle, Frauenfeld, Meyrin, Montreux, Orbe, Renens, Solothurn und Wallisellen haben dieses Jahr erstmals an der Erhebung teilgenommen.
Beteiligt haben sich:
- die Kantone AG, AR, BE, BL, FR, GE, LU, NE, SG, SO, SZ, TG, TI, UR, VD, VS, ZG und ZH;
- sowie die Städte Baden, Basel, Biel, Binningen, Bülach, Bulle, Burgdorf, Frauenfeld, Freiburg, Genf, Illnau-Effretikon, Lancy, Lausanne, Luzern, Meyrin, Montreux, Nyon, Onex, Orbe, Renens, Solothurn, St. Gallen, Wallisellen, Winterthur, Yverdon-les-Bains, Zürich und Zug.


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