Verkehrslandschaft 2050: Annahmen

Die Verkehrsperspektiven 2050 schätzen ab, wie die Verkehrslandschaft in den nächsten 30 Jahren aussehen könnte und nehmen dabei die wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends auf. Wichtige Annahmen sind in der untenstehenden Grafik illustriert und mit Fokus auf das Szenario «Basis» erläutert.

Bevölkerung und Wirtschaft

Allen Szenarien ist die Annahme hinterlegt, dass die Bevölkerung um 1,8 Millionen Personen auf 10,44 Millionen Einwohner im Jahr 2050 anwächst, und dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2017 und 2050 um über 50 Prozent zunehmen wird. Die Bevölkerungsentwicklung je Kanton und die demographische Alterung basiert auf den Szenarien des Bundesamtes für Statistik. Die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Branchen beruht auf den Branchenszenarien des Bundes. Diese bilden die Grundlage für die Berechnung der Gütermengen, die in Zukunft transportiert werden.

Homeoffice

Die Coronapandemie hat den Trend zum Homeoffice deutlich verstärkt. Auch wenn das «Arbeiten von Zuhause» nach der Pandemie wieder abnimmt, wird das Homeoffice für viele Menschen ein dauerhafter Bestandteil des Lebens bleiben. Daher rechnen alle Szenarien mit einem Rückgang der Arbeitswege pro Person und Tag.

Lieferungen

Bereits heute kaufen wir oft über das Internet ein. Da der Onlinehandel weiter ansteigen wird, sind allen Szenarien Annahmen hinterlegt, gemäss denen mehr Lieferungen und weniger Einkaufswege anfallen werden.

Neue Mobilitätsformen

Die Verkehrsperspektiven gehen davon aus, dass automatisierte Fahrzeuge das Strassenbild in Zukunft prägen. Für automatisierte Personenwagen treffen die Verkehrsperspektiven die Annahme, dass deren Anteil ab 2040 schnell wachsen wird. Im Szenario «Basis» soll er bis 2050 auf 32 Prozent ansteigen.

Elektromobilität

In den Szenarien «Basis», «Individualisierte Gesellschaft» (ITG) und «Weiter-Wie-Bisher» (WWB) gehen die Verkehrsperspektiven für 2050 davon aus, dass fast jedes zweite Auto elektrisch angetrieben wird. Im Szenario «Nachhaltige Gesellschaft» sind es sogar über 80 Prozent aller Personenwagen.

Entwicklung der Strasseninfrastruktur

Die Verkehrsperspektiven gehen davon aus, dass alle mit Horizont bis 2040 beschlossenen Aus- und Neubauten von Nationalstrassen und Anschlüssen umgesetzt werden. Allen Szenarien unterliegen die gleichen Annahmen über den Zustand der Strasseninfrastruktur zu den verschiedenen, in den Verkehrsperspektiven untersuchten Zeithorizonten.

Angebot im öffentlichen Verkehr

Im öffentlichen Verkehr (ÖV) fliessen die geplanten Änderungen des Schienennetzes und der Fahrpläne bis 2035 als Grundlage in alle Szenarien ein. Ausserdem werden Annahmen über einzelne Projekte aus den Agglomerationsprogrammen, zum Beispiel Tramverlängerungen, berücksichtigt. Alle Szenarien basieren auf den gleichen Annahmen über den Zustand des ÖV-Angebots zu den verschiedenen, in den Verkehrsperspektiven untersuchten Zeithorizonten.

Verfügbarkeit von Abonnementen und Personenwagen

ÖV-Abonnemente, wie das Generalabonnement (GA), das Halbtax-Abo oder Verbund-Abonnemente werden im Szenario «Basis» eine höhere Verbreitung erfahren. Somit haben Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Verkehrs im Mittel geringere Mobilitätskosten. Eine weitere Annahme geht davon aus, dass die Haushalte 2050 etwas weniger Autos besitzen werden als heute. Diese Annahmen erklären sich unter anderem damit, dass mehr Menschen im urbanen, gut mit dem ÖV erschlossenen Raum leben werden. Die Verfügbarkeit von Autos und ÖV-Abos beeinflusst direkt die Wahl des Verkehrsmittels.

Kosten von Personen- und Güterverkehr

Basierend auf der Verfügbarkeit von Auto und Abos wurden in den Verkehrsperspektiven die Kosten, die pro Kilometer bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrs oder des eigenen Autos anfallen, festgelegt. Dabei steigen im Szenario «Basis» die Kosten für die Nutzung des eigenen Autos stärker als die für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. In die Abschätzung dieser Kostenentwicklung fliessen Annahmen darüber ein, wie sich Fahrzeugflotten, Antriebe und Verbräuche ändern. Ausserdem ist relevant, ob die Nutzer für externe Kosten wie Lärm, Unfälle und Umweltverschmutzung aufkommen müssen. Im Güterverkehr wurden Annahmen zur Entwicklung der Transportkosten getroffen. So werden sich Transporte auf der Strasse im Vergleich zur Schiene im Szenario «Basis» etwas verteuern, vor allem, weil die Schwerverkehrsabgabe LSVA ansteigt.


Inhalte

Verkehrsperspektiven 2050

Der Verkehr wächst auch in Zukunft. Aufgrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Trends wie der Zunahme von Homeoffice, der weitergehenden Urbanisierung und der Alterung der Bevölkerung wächst der Verkehr indes weniger stark als die Bevölkerung. Dies zeigen die Verkehrsperspektiven 2050 des UVEK.

Szenarien und Methodik

Beschreibung der vier verschiedenen Szenarien und wie die ihnen zugrundeliegenden, im vorhergehenden Kapitel beschriebenen Annahmen je nach Szenario variieren.

Entwicklungen Personenverkehr

Resultate für die Entwicklung des Personenverkehrs in verschiedenen Szenarien und verschiedenen Zeithorizonten.

Entwicklungen Güterverkehr

Resultate für die Entwicklung des Güterverkehrs in verschiedenen Szenarien und verschiedenen Zeithorizonten.