Was sind Kernindikatoren der nachhaltigen Entwicklung?
Als Kernindikatoren werden die Indikatoren bezeichnet, welche von den im Cercle Indicateurs mitwirkenden Kantonen und Städten für ein gemeinsames System ausgewählt wurden und die zentralen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung auf der Ebene von Kantonen und Städten abbilden.
Aus der Sicht der Politik können die Kernindikatoren unterschiedliche Zwecke haben:
- Konkretisierung von für die nachhaltige Entwicklung relevanten Themen;
- Sensibilisierung, Kommunikation und Förderung des Verständnisses für nachhaltige Entwicklung;
- Erkennen eigener Stärken und Schwächen;
- Beurteilung der zeitlichen Entwicklung (Monitoring);
- Vergleich mit anderen (Benchmarking);
- Meinungsbildung und Festlegung von Massnahmen und Vorhaben zur politischen Steuerung (Strategien/Konzepte und Programme/Projekte).
Es wurden 10 Themen definiert, welche für eine nachhaltige Entwicklung auf Ebene der Kantone und Städte prioritäre Bedeutung haben. Jedes dieser Themen wird mit Indikatoren gemessen.
Die zehn Themen sind:
- Natürliche Lebensgrundlagen
- Energie und Klima
- Raumentwicklung und Mobilität
- Produktion und Konsum
- Bildung, Forschung und Innovation
- Wirtschafts- und Finanzsystem
- Gesundheit
- Sozialer Zusammenhalt
- Lebensbedingungen
- Governance
Weiterentwicklung
Seit der ersten Erhebung ist das Bedürfnis nach einer Weiterentwicklung verschiedener Indikatoren gewachsen. Aus diesem Grund wurden seit 2005 mehrere Indikatoren überarbeitet. Zudem wurden die auf der BFS-Website veröffentlichten Zeitreihen harmonisiert, sodass alle publizierten Daten den aktuellen Definitionen der Indikatoren entsprechen (die wenigen Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet). Von 2020 bis 2022 wurde zudem die Struktur des Cercle Indicateurs überarbeitet. Statt wie bis anhin rund 30 Zielbereiche in den drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung (Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft), bilden nun 10 Themen die zentralen Elemente. Die Indikatoren wurden nicht verändert.
Monitoring
Jede Erhebung liefert neue Daten für die Zeitreihen der Indikatoren. Diese erlauben ein Monitoring zur nachhaltigen Entwicklung und zeigen Fort- oder Rückschritte bei der Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele in den einzelnen Kantonen und Städten auf. Mit diesem Monitoring lassen sich negative Entwicklungen erkennen und bei der Festlegung strategischer Prioritäten berücksichtigen.
Benchmarking
Unter Benchmarking wird der Vergleich zwischen den Kantonen oder den Städten verstanden. Damit können eigene Stärken und Schwächen erkannt werden, und gute Beispiele werden sichtbar. Der sorgfältigen Interpretation der Daten kommt bei einem Benchmarking immer eine sehr grosse Bedeutung zu. Es ist wichtig, dass:
- die Gründe für das eigene Ergebnis vertieft beurteilt werden;
- neben den eigenen Indikatorwerten auch die Verteilung der Indikatorwerte der Benchmarking-Partner (z.B. bezüglich Ausreisser) betrachtet werden;
- Handlungsspielräume für Verbesserungen identifiziert werden.
Aktualisierung der Daten
Die Indikatoren der Kantone werden alle zwei Jahre (ungerade Jahre) im Herbst aktualisiert und veröffentlicht.Die Indikatoren der Städte, deren Daten zentral vom BFS erhoben werden, werden alle 2 Jahre (ungerade Jahre) aktualisiert und veröffentlicht, die Indikatoren, deren Daten von den Städten geliefert werden, werden alle 4 Jahre aktualisiert und veröffentlicht.
Organisation
Die Projektleitung liegt beim ARE. Das Bundesamt für Statistik BFS ist verantwortlich für das wissenschaftliche Sekretariat.
Die Trägerschaft als Entscheidorgan vereint nebst diesen Bundesstellen alle im Cercle Indicateurs mitwirkenden Kantone und Städte.