Seit Jahrzehnten geht in der Schweiz laufend gutes Kulturland verloren. Jede Sekunde verschwindet rund ein Quadratmeter Landwirtschaftsfläche. Im Mittelland ist die Hauptursache dafür das hohe Siedlungswachstum. In Bergregionen hingegen führt der Rückgang der Bewirtschaftung zu einer zunehmenden Verbuschung und Verwaldung.
Als «Landwirtschaftsflächen» zählen gemäss Kategorisierung der Arealstatistik (Bundesamt für Statistik, BFS) das Wies- und Ackerland, Weiden, Obstplantagen, Rebberge, Gartenbau sowie die alpwirtschaftlichen Nutzflächen. Rund 27 % dieser Landwirtschaftsflächen sind produktives Ackerland.
Im Rahmen der neusten Arealstatistik-Erhebung wurden für 2018 in der Schweiz 14 571 km² Landwirtschaftsland gezählt. Das entspricht rund 35 Prozent der Landesfläche. Gegenüber 1985 sind 1097 km² verschwunden - eine Abnahme von 7.0 % in 33 Jahren. Dabei ist auffällig, dass sich der Rückgang der Teilkategorie «Ackerflächen» im mittleren Drittel der Beobachtungsperiode beschleunigt hat, nachher aber wieder leicht zurückgegangen ist. In den ersten zwölf Jahren (1985-1997) sind pro Jahr 0,2 % des Ackerlands verschwunden, in den zweiten 12 Jahren (1997-2009) 0.5 % pro Jahr, und in den letzten 9 Jahren (2009-2018) 0.4 % pro Jahr.
Im Mittelland ist in erster Linie die Ausdehnung der Siedlungsflächen (Gebäude, Strassen) für den Rückgang verantwortlich. Rund 89 % aller neuen Siedlungsflächen entstehen auf ehemaligem Landwirtschaftsland. In Bergregionen ist ein anderer Prozess im Gange: Aufgrund der nachlassenden Bewirtschaftungsintensität breitet sich immer mehr Busch- und Waldland auf den ehemaligen Berglandwirtschaftsflächen aus. Vor allem beim Schutz von landwirtschaftlich wertvollen Kulturflächen im Mittelland fällt der Raumplanung eine entscheidende Rolle zu.
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