Siedlungsnaher Langsamverkehr im Metropolitanraum Zürich

Wandern und Velofahren gehören zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Alle Bevölkerungsgruppen haben ein grosses Bedürfnis nach Erholung vom Alltagsstress. Das Modellvorhaben „Siedlungsnaher Langsamverkehr im Metropolitanraum Zürich“ verknüpft diese beiden Tatsachen und zeigt auf, wie Planungssynergien zwischen verschiedenen Politikbereichen für einen starken Langsamverkehr genutzt werden können.

MoVo Projekt Langsamverkehr Zürich
Attraktive Wegverbindungen für den Langsamverkehr im Siedlungsgebiet (Bild: Schweizer Wanderwege 2011; Zürichsee-Rundweg).

Die Freiraumentwicklung ist im Metropolitanraum Zürich durchaus schon länger ein Thema. Der Verein Metropolitanraum Zürich hat sich nun aber in Zusammenarbeit mit dem Verband Schweizer Wanderwege, SchweizMobil und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) der Erreichbarkeit bzw. des Zugangs und der Erschliessung der Freiräume mit dem Langsamverkehr angenommen.

Langsamverkehr und Freiräume gemeinsam planen

Ziel des Modellvorhabens ist es, mit konkreten Pilotprojekten, zu testen, wie der Langsamverkehr optimal in die Freiräumplanung integriert werden kann. Da unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer der Freiräume und Langsamverkehrswege unterschiedliche Interessen haben, gilt ein besonderes Augenmerk möglichen Synergien und Interessenkonflikten. Im Zuge des Vorhabens werden so auch neue Möglichkeiten der koordinierten Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Akteuren und Interessenvertreterinnen ausgemacht und festgehalten.

Pilot in den Regionen LuzernOst und Wil

Die Projektträger haben in zwei Pilotgebieten in der Region LuzernOst (Rontal/Reusstal) und in der Region Wil die Probleme des Langsamverkehrs ermittelt – jeweils in Bezug auf die Attraktivität, die Durchgängigkeit und die Sicherheit. Daraus konnten sie Massnahmen ableiten und umsetzen, um die Freiräume der beiden Regionen mit dem Langsamverkehr (Velofahrer und Fussgängerinnen) besser zu erschliessen.

Erkenntnisse integrieren und allgemein nutzbar machen

Die Arbeiten in den Pilotgebieten haben gezeigt, dass mit der Nutzung bereits bestehender Grundlagen (z.B. regionale oder kommunale Leitbilder und Konzepte zu Verkehr und Landschaft oder Strassenbauprojekte) sowie einer gezielten Analyse der Ist-Situation sehr rasch Schwachstellen des Langsamverkehrs identifiziert und Potentiale erkannt werden können. Naherholungsgebiete werden nicht aufgesucht, wenn diese nur auf Umwegen erreichbar sind oder potentielle Zugangswege unattraktiv, gefährlich oder als nicht öffentlich zugänglich erscheinen. Potentiale ergeben sich dagegen bei der vorausschauenden und koordinierten Planung von Baugebieten oder Revitalisierungsprojekten, aber auch durch die richtige Platzierung von Querungsmöglichkeiten über Barrieren wie Strassen, Bahnlinien oder Flüsse. Die bessere Erschliessung von Naherholungsgebieten für den Langsamverkehr erfolgt am effizientesten durch eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Fuss-, Wander- und Velowegnetze.

Neben der Umsetzung ganz konkreter Massnahmen vor Ort, zeigt das Modellvorhaben, wie die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten in die weitere Planung (z.B. die 3. Generation der Agglomerationsprogramme, Renaturierungsprojekte oder Entwicklungsschwerpunkte) einfliessen können und wie Interessenkonflikte bzw. -synergien in einem solchen Prozess koordiniert und die verschiedenen Akteure sensibilisiert werden können. Die Ergebnisse des Modellvorhabens fliessen in einen Leitfaden Langsamverkehr ein, der auch auf weitere Regionen anwendbar sein wird.

Kontakt

Schweizer Wanderwege

Bernard Hinderling

+41 31 370 10 32

 

Kontaktinformationen drucken

https://www.are.admin.ch/content/are/de/home/raumentwicklung-und-raumplanung/programme-und-projekte/modellvorhaben-nachhaltige-raumentwicklung/modellvorhaben-nachhaltige-raumentwicklung-2014-2018/freiraumentwicklung-in-agglomerationen-foerdern/attraktive-erschliessungen-der-siedlungsnahen-erholungsraeume-du.html