Wertschöpfung durch Geotourismus im Mattertal

Zermatt gilt als eines der attraktivsten Feriendörfer der Schweiz. Die weiteren Gemeinden des Walliser Mattertals St. Niklaus, Grächen, Randa und Täsch, können von der Tourismusintensität Zermatts nur wenig profitieren. Dies soll sich ändern: Die fünf Gemeinden rücken durch konkrete Projekte zum Thema Geotourismus ihre Natur- und Kulturlandschaft ins Zentrum. Neue Produkte mit touristischem Nutzen sollen das Tal für Besucher attraktiver gestalten.

Bild: Inwertsetzung der Natur- und Kulturlandschaften im Mattertal
Inwertsetzung der Natur- und Kulturlandschaften im Mattertal

Eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft mit den höchsten Bergen der Schweiz, imposanten Gletschern, ausgedehnten Permafrostgebieten sowie einer sehr hohen Biodiversität prägen das Mattertal. Dennoch haben die Gemeinden mit Abwanderung und einem Rückgang der Arbeitsplätze zu kämpfen. Die öffentlichen Mittel sind knapp, die natürlichen Ressourcen und traditionellen Kulturlandschaften stehen unter Druck. Die fünf Gemeinden haben das gemeinsame Ziel, die Wertschöpfung im Mattertal – insbesondere ausserhalb der Top-Destionation Zermatt – zu steigern. In Zusammenarbeit mit den Dienststellen für Wald und Landschaft, Wirtschaftsentwicklung und Raumentwicklung des Kanton Wallis haben die Projektmitarbeitenden unter der Leitung des Tourismusbüros Grächen touristische Produkte in enger Verbindung mit Kultur- und Naturwerten entwickelt.

Strategische Themenfelder und touristische Produkte

Kennzeichnend für das Projekt ist der ganzheitliche Ansatz, der neben einer wirtschaftlichen Nutzung der regionalen Potenziale auch die soziale und ökologische Dimension der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Im Kern des Vorhabens stehen drei Themenfelder: «Geotourismus als regionale Strategie», wobei die natürlichen Ressourcen und Biodiversität wirtschaftlich und touristisch in Wert gesetzt werden, «Kulturlandschaft», um kulturelle Potenziale in Szene zu setzen und «Alpwirtschaft», um das Vermarkten von Alpprodukten anzukurbeln. Im Rahmen dieser Themenwahl hat die Projektleitung Produkte entwickelt, welche die Kultur- und Naturwerte touristisch nutzbar machen sollen. Zwei davon werden im Folgenden kurz vorgestellt:

• Gletscherwoche

Familien, Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren bereiten sich im Rahmen der Mattertaler Gletscherwoche auf ihren ersten Viertausender oder Klettersteig in der Region vor. Anhand von gesicherten Parcours erlernen sie die Kletter- und Seiltechnik und den Umgang mit Steigeisen, durchqueren Schluchten und fahren Wasserski auf dem Schalisee in Täsch.

• Geotourismusforum

Expertinnen und Experten halten im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungsreihen Referate zu geologischen, geomorphologischen und klimatischen Besonderheiten der Region. Die Gemeinden werden so auf regionale Ansätze sensibilisiert und die Bevölkerung kommt gemeindeübergreifend ins Gespräch.

Wie es weitergeht

Das Modellvorhaben konnte nach erfolgreicher Planung und Einführung der Produkte abgeschlossen werden. Bislang durchgeführte Veranstaltungen wurden rege besucht und von den Medien begleitet. Die Projektmitarbeitenden engagieren sich indessen weiterhin für die erfolgreiche Etablierung der Produkte am Markt, was Zeit und kontinuierliche Bewerbung fordert.  

Kontakt

Tourismusdirektor der Gemeinde Grächen

Dr. Berno Stoffel

+41 27 955 60 19

 

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