Gewerbezone als Entwicklungsmotor in der Val Schons

Es geht wieder bergauf! Die regionale Gewerbezone Val Schons entwickelt sich nach einigen Jahren in einer Abwärtsspirale wieder positiv. Das Modellvorhaben „Regionale Gewerbezone Val Schons“ hat die natürlichen Ressourcen der Region in den Vordergrund gerückt und deren nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung eingeleitet. Regionen mit ähnlichen Herausforderungen können von dieser Herangehensweise als Planungshilfe profitieren.

Bild: Gewerbezone in Zups ; Bilder: Regiosuisse/Priska Ketterer
Gewerbezone in Zups ; Bilder: Regiosuisse/Priska Ketterer

Die Val Schons befindet sich im Kanton Graubünden entlang der A 13 in der Region Viamala und gilt als sogenannter „potenzialarmer Raum“. Die im Jahr 2014 neu geschaffene regionale Gewerbezone mit drei Standorten brachte für die bestehenden Unternehmen im Tal neuen Entwicklungsraum. Der Anreiz zur Ansiedlung von neuen Unternehmen blieb jedoch klein. Im Rahmen des Modellvorhabens wurde für die Val Schons eine Regionalentwicklung mit nachhaltiger Nutzung und Bewirtschaftung angestossen. Damit sollte die Inwertsetzung der regionalen Gewerbezone optimiert, die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt und die regionale Wertschöpfung erhöht werden. Die Projektleitung, verschiedene Arbeitsgruppen und eine Begleitgruppe setzten das Modellvorhaben gemeinsam um. Letztere setzte sich zusammen aus dem Geschäftsführer der regionalen Gewerbezone, der Direktorin der Tourismusbranche sowie Vertreterinnnen und Vertretern der Forst- und Landwirtschaft und der zuständigen kantonalen Ämter und Bundesämter.

Natürliche Ressourcen als Entwicklungsmotor

Holz, Wasser, Stein, Landschaft und Biodiversität – die lokale Wirtschaft ist mit den natürlichen Ressourcen der Val Schons verknüpft und von diesen abhängig. Ziel des Modellvorhabens war es deshalb, die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen, die Wertschöpfungskette zu erweitern und regional zu verankern. Dies sollte neue wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven sowie eine gesteigerte Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit mit sich bringen. Die Projektleitung sah in der Holzbranche und im Standort Nislas die grössten Potentiale.

  • Die Arbeitsgruppen haben mittels Stoffflussanalysen Lücken in der regionalen Wertschöpfungskette Holz festgestellt: Vergrösserte Lagerplätze und die Anschaffung einer Holztrocknungsanlage könnten diese füllen. Diese Massnahmen führen nachhaltig zu einem breiteren Angebotssortiment und einer gesteigerten Effizienz.
  • Für die Entwicklung des Standorts Nislas wurde die Projektgruppe IG Nislas gegründet. Gemeinsam mit der Projektleitung hat sie Massnahmen ergriffen, um das Dorf nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern auch als Begegnungsraum und Eingangstor der Val Schons wirken zu lassen. Für den Tourismus bietet sich mit dem Standort die Gelegenheit, die natürlichen Ressourcen als Identität der Val Schons zu vermitteln.

Es geht weiter

Das Projekt ist seit Juni 2017 im Rahmen des Bundesprogramms abgeschlossen. Das Projekt hat Diskussions- und Denkprozesse angeregt und die Zusammenarbeit gefördert. Der Ansatz, auf die Wertschöpfungsketten zu fokussieren, hat sich für periphere Räume als gewinnbringend herausgestellt. Für Gebiete mit ähnlichen Voraussetzungen und Herausforderungen wie die Val Schons dürfte sich der Projektansatz anbieten. Für den Standort Nislas wurde die Weiterführung über ein Projekt der Neuen Regionalpolitik (NRP) bewilligt.  

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