Landschaftsentwicklung

Möchten wir auch künftigen Generationen eine hohe Lebensqualität bieten, müssen wir die Vielfalt der Schweizer Landschaften mit ihrer regional differenzierten Baukultur und der hohen Naturqualität erhalten und weiterentwickeln. Landschaft muss zwingend ein Bestandteil jeder räumlichen Planung werden.

Foto: Niesen
Die Pyramidenform des Niesen hat schon viele Landschaftsmaler inspiriert. Landschaft ist ein Produkt unserer Wahrnehmung. Das Bild weist auch auf die Herausforderung im Umgang mit dem Klima hin.
© Jlona Mendez ARE

Siedlungsnahe Landschaften attraktiv gestalten

Wir brauchen Orte, wo wir uns erholen, uns bewegen und Neues entdecken und erleben können. In der Schweiz sind Naherholungsgebiete auch von dicht überbauten Städten und Agglomerationen aus rasch erreichbar. Siedlungen und ihre Siedlungsränder mit ihren Naherholungsgebieten müssen deshalb bewusst attraktiv gestaltet und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet werden.

LandschaftsentwicklungBaselSolitudepark
Vielfalt auf engem Raum: Blick vom Tinguelypark auf den Rochetower in Basel.
© Reto Camenzind ARE

Dafür setzt sich das ARE ein!

Das Ausufern von Siedlungen ist erfolgreich gestoppt. Innerhalb und ausserhalb der Siedlungen entstehen attraktive Landschaften. Produktive Agrarlandschaften dienen auch als wertvolle Naherholungsräume und werden von biodiversitätsfördernden Ausgleichsflächen durchbrochen. Der Alpenraum und der Jura sind gute Modellbeispiele für eine umsichtige nachhaltige Entwicklung: Lebendige, vielfältige Kultur- und Naturlandschaften werden erhalten und aufgewertet, trotz grosser Herausforderungen wie neue Infrastrukturen, Energiewende, Strukturwandel in der Landwirtschaft, Digitalisierung und Klimawandel. Mit anderen Worten: Künftig finden sich in allen Regionen der Schweiz wieder vielfältige Kulturlandschaften mit einer hohen gelebten Baukultur und einer spürbaren Naturvielfalt.

Landschaftliche Vielfalt erhalten und weiterentwickeln

Die Schweiz weist vom Mittelland bis zu den Hochalpen eine ausserordentlich grosse Vielfalt an naturnahen und vom Menschen geprägte Landschaften auf. Sie sind seit Jahrzehnten schleichenden, manchmal jedoch auch rasanten Veränderungen unterworfen. In einer wachsenden, urbaneren Gesellschaft werden vor allem in der Freizeit immer höhere Ansprüche an diese meist ländlich geprägten Landschaften gestellt. Diese gehen weit über die Produktion von Nahrungsmitteln, Holz etc. hinaus und kollidieren oftmals mit den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung.

Landschaftliche Entwicklung steuern

Besonders deutlich sind die landschaftlichen Veränderungen im Bereich des Bauens ausserhalb der Bauzonen. Die Raumplanungsgesetzgebung des Bundes regelt die baulichen Möglichkeiten ausserhalb der Bauzonen. Die Auswirkungen dieser Regelungen kann man in der Landschaft ablesen, sie werden aber erst mit der Zeit deutlich sichtbar. Das ARE wirkt in Zusammenarbeit mit den Kantonen darauf hin, dass:

  • die Landschaft bewusst weiterentwickelt, behutsam genutzt und gezielt geschützt wird;
  • der Raum von der Landschaft aus gedacht und gestaltet wird statt wie bisher vom Gebauten auszugehen (Perspektivenwechsel);

Das ARE will zudem:

  • darauf hinwirken, dass die Interessen in Bezug auf die Landschaft umfassend und nachvollziehbar ermittelt, beurteilt und abgewogen werden;
  • Ziele und Massnahmen nach Raum- und Landschaftstyp differenzieren;
  • den Raum und seine Landschaftsveränderungen beobachten;
  • Grundlagen zu ökonomischen, qualitativen und emotionalen Werten von Landschaften erarbeiten; und
  • sich zusammen mit weiteren Bundesämtern, Kantonen, Gemeinden und der Bevölkerung für attraktive Landschaften einsetzen.
Foto Oeschinensee
Immer mehr Menschen drängt es in Erholungsgebiete und naturnahe Landschaften, Beispiel Oeschinensee.
© Reto Camenzind ARE
https://www.are.admin.ch/content/are/de/home/raumentwicklung-und-raumplanung/strategie-und-planung/landschaftsentwicklung.html