Wir leben in einer Freizeitgesellschaft. Immer mehr frei verfügbare Zeit, sich verändernde Arbeitszeiten und Arbeitsrhythmen, verlängerte und fragmentierte Ferien und das wachsende Angebot haben unseren Lebensstil nachhaltig verändert. Allerdings ist dieser Lebensstil häufig mit einer Fahrt verknüpft. Heute ist mehr als die Hälfte des gesamten Verkehrs in der Schweiz auf Freizeitaktivitäten und auf den Tourismus zurückzuführen.
Freizeitaktivitäten wie ein Restaurantbesuch, ein Besuch bei Freunden oder eine Wanderung im nah gelegenen Wald sind seit einigen Jahren der wichtigste Grund, weshalb wir unterwegs sind. Seit Beginn der 2000er-Jahre sind rund vierzig Prozent der täglich zurückgelegten Distanzen darauf zurückzuführen. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Freizeitmobilität gewandelt. Die Schweizer Bevölkerung legt täglich weniger Wege für Freizeitaktivitäten zurück, unternimmt aber mehr touristische Reisen ins Ausland. Die Schweiz bleibt indes ein wichtiges Reiseziel sowohl für die Einheimischen als auch für Gäste aus dem Ausland, die in oder durch die Schweiz reisen.
Heute ist mehr als die Hälfte des gesamten Verkehrsaufkommens in der Schweiz auf die täglichen Freizeitaktivitäten der Wohnbevölkerung und auf den Tourismus zurückzuführen. Geschätzt macht der touristische Verkehr 25 % des Gesamtverkehrs aus und wird zu gleichen Teilen von in der Schweiz wohnhaften und von ausländischen Touristen verursacht.
Freizeitverkehr
In seiner Freizeitverkehrsstrategie von 2009 definiert der Bundesrat den Freizeitverkehr wie folgt:
Unter Freizeitverkehr versteht man Fahrten, die die Schweizer Bevölkerung bei alltäglichen Freizeittätigkeiten unternimmt. Kein Freizeitverkehr in diesem Sinne ist Verkehr bei unbezahlter Arbeit wie Hausarbeit und Betreuen und Begleiten von Kindern und älteren Menschen. Auch Fahrten, die wir bei unbezahlter Mitarbeit in Vereinen und politischen Organisationen machen, gilt nicht als Freizeitverkehr. Einkaufen wird in der Regel ebenfalls nicht als Freizeitaktivität eingestuft.
Touristischer Verkehr
In seiner Antwort von 2024 auf das Postulat Dittli nimmt der Bundesrat eine Definition des touristischen Verkehrs vor und macht den Unterschied zum Freizeitverkehr deutlich. Der touristische Verkehr umfasst alle Wege, die die Wohnbevölkerung für ihre touristischen Reisen in der Schweiz oder bis zur Grenze zurücklegt. Dazu kommen die Reisen von ausländischen Gästen, die zu touristischen Zwecken in oder durch die Schweiz fahren (Transitverkehr).
Touristischer Verkehr entsteht, wenn die Wohnbevölkerung oder Gäste aus dem Ausland etwa aufgrund einer Freizeitaktivität, einer beruflichen Tätigkeit oder wegen einer Aus- und Weiterbildung eine Reise unternehmen. Tourismusverkehr entsteht sowohl durch Tages- als auch durch Übernachtungsreisen. Im Vergleich zur Alltagsmobilität findet der Tourismusverkehr ausserhalb des gewohnten Umfelds der Reisenden statt, ist eher selten und dauert länger.
Erfahrungsaustausch
Der Freizeit- und Tourismusverkehr ist räumlich und zeitlich heterogen. Tourismusregionen mit einem relativ geringen durchschnittlichen jährlichen Verkehrsaufkommen können mit schwer zu bewältigenden Spitzen im Tourismusverkehr konfrontiert werden. Das ARE pflegt den Erfahrungsaustausch und arbeitet bei Fragen des Tourismus mit anderen Ämtern des UVEK und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO zusammen.
Dokumente
Touristischen Verkehr definieren (PDF, 733 kB, 06.12.2024)Bericht des Bundesrats in Erfüllung des Postulats 21.4452 Dittli vom 15. Dezember 2021
La mobilité de loisirs en Suisse: état des lieux et évolution 2005-2015 - Analyse du microrecensement mobilité et transport (PDF, 17 MB, 12.12.2018)Bericht auf Französisch, Zusammenfassung auf Deutsch
Strategie Freizeitverkehr (PDF, 1 MB, 21.08.2009)Bericht des Bundesrates
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