Grenzfluss Arve im Fokus der Agglomeration Grand Genève

Der Genfer Fluss Arve verbindet nicht nur die Schweiz mit Frankreich. Sie schlängelt sich auch durch einen riesigen Grünraum mit viel Potenzial für die Naherholung. Die Agglomeration Grand Genève hat die Aufwertung dieses Freiraums zum Gegenstand eines Modellvorhabens für Nachhaltige Raumentwicklung gemacht.

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Die Arve in Grand-Genève: Mit dem Parc de Falaises hat der Kanton Genève den Naherholungsraum entlang der Arve aufgewertet.
© Etat de Genève

Grand Genève hat sich im Rahmen seines Agglomerationsprogramms zum Ziel gesetzt, die Freiräume entlang der Arve zu sichern und aufzuwerten. Folgerichtig soll ein Bündel an Massnahmen im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts die Flusslandschaft aufwerten und für die Bevölkerung zugänglich machen. Die angrenzenden Gemeinden – auf Schweizer und französischer Seite – schlossen sich unter Führung von Grand Genève zusammen, um dieses Modellvorhaben für Nachhaltige Raumentwicklung gemeinsam zu tragen.

Die Flusslandschaft erlebbar machen

Die Ufer der Arve waren zu Fuss und per Velo bereits vor Projektstart ziemlich gut zugänglich. Es galt aber, den Zugang zu verbessern und fehlende Verbindungen zu ergänzen. Einerseits soll es ein neuer Rundkurs – „Parcours en balcon“ – Fussgängern und Velofahrerinnen erlauben, von Genf nach Annemasse (F) zu gelangen. Andererseits werden mit der Erneuerung und Aufwertung der bestehenden „Promenade basse“ mittels Parks und anderen Anlagen direkte Zugänge zum Fluss geschaffen. Erst so bieten die Uferwege die Möglichkeit, den Flussraum mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, seinen Licht- und Schattenspielen sowie seinen Bauten und Industrieanlagen erlebbar zu machen.

Dank des Modellvorhabens konnten die Projektträger eine Machbarkeitsstudie für den ersten geplanten Flussuferweg fertigstellen und als erste konkrete Umsetzung den „Parc des Falaises“ in der Gemeinde Chêne-Bougeries realisieren. An einer sonnigen Stelle ist jetzt eine Lichtung zu finden – mit Picknick- und Spielplatz. Entstanden ist so ein Erholungs- und Begegnungsraum, der verschiedene Bevölkerungsgruppen anspricht und einen schönen Ausblick auf die Arve und ihr linkes Ufer bietet. Ein durch Schulklassen gebautes Insektenhotel sowie Bienenstöcke, die durch Bewohner der Nachbargemeinde betreut werden, veranschaulichen die Natur als Lebensraum. Kanton und Gemeinde sorgen gemeinsam für den Unterhalt.

Potenzial der Uferlandschaft erkannt

Im Zuge des Modellvorhabens konnten administrative und technische Hürden zwischen den Gemeinden, dem Kanton und der Agglomeration Annemasse überwunden werden. Zudem hat durch das Projekt das Bewusstsein über die Qualitäten der Landschaft entlang der Arve und des noch brachliegenden Potenzials dieses Freiraums stark zugenommen. In Zukunft wird es darum gehen, die vorgeschlagenen Massnahmen weiter partizipativ umzusetzen, die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen und in andere raumplanerische Instrumente wie das Agglomerationsprogramm Annemasse oder den Richtplan des Kantons Genf einzubringen. 

Kontakt

État de Genève, Département du territoire

Anne-Lise Cantiniaux

+41 22 388 64 79

 

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