Für Analysen zur Raumentwicklung ist es neben der Reisezeit zwischen zwei Orten auch wichtig zu betrachten, was von einem Ort aus alles erreicht werden kann. Eine Möglichkeit dazu bietet der Potenzialansatz. Dieser berücksichtigt die erreichbaren «Attraktivitätsmerkmale», beispielsweise Personen und Arbeitsplätze, sowie die entsprechend benötigte Reisezeit.
Um das Potenzial zu berechnen, kombiniert man die Attraktivitätsmerkmale zweier Orte mit der Reisezeit zwischen diesen Orten. Die vorliegende Analyse des ARE hat die Attraktivitätsmerkmale aus der Summe von Bevölkerung und Arbeitsplätzen hergeleitet.
Dabei wird angenommen: Je mehr Bevölkerung und Arbeitsplätze sich an einem Ort beziehungsweise in einer Verkehrszone befinden, desto höher ist das Potenzial dieser Zone. Wenn nun also mit kleinem Aufwand (kurzer Reisezeit) sehr viele Arbeitsplätze und Einwohnerinnen und Einwohner angesteuert werden können, dann ergibt das für die betrachtete Zone einen hohen Erreichbarkeitswert. Auf dieser Grundlage hat das ARE für jede Verkehrszone in der Schweiz den Erreichbarkeitswert berechnet und das Ergebnis kartografisch dargestellt.
Die nachstehenden Erreichbarkeitskarten beruhen auf den Reisezeiten des Strassenverkehrs und des öffentlichen Verkehrs (ÖV) des Nationalen Personenverkehrsmodells (NPVM) des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK für das Jahr 2017.
Erreichbarkeit auf der Strasse in Abhängigkeit von Reisezeit und Potenzial am Ziel
Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr in Abhängigkeit von Reisezeit und Potenzial am Ziel
Die Karten verdeutlichen das grossflächig hohe Erreichbarkeitsniveau auf der Strasse. Ein damit vergleichbar hohes Niveau erreicht auch der ÖV, allerdings räumlich weniger ausgedehnt und auf die grossen Zentren und Bahnknoten sowie die Achsen dazwischen konzentriert.
Beim ÖV ist zudem das Zentrum-Peripherie-Gefälle deutlich ausgeprägt: Mit zunehmender Distanz zum ÖV-System nimmt die Erreichbarkeit rasch ab. So sind tiefe Erreichbarkeiten in ländlichen Regionen und im alpinen Bereich erkennbar.
Im Gegensatz dazu zeigen sich auf der Strasse Bänder mit hohen Erreichbarkeiten auch ausserhalb der Zentren, vor allem entlang der Autobahnen. Das Zentrum-Peripherie-Gefälle ist weniger stark ausgeprägt.
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