Organisationsstruktur im AareLand

Zuerst waren es nur informelle Treffen der Stadtpräsidenten, dann regelmässige Zusammenkünfte der Regionalplanungsverbände und schliesslich eine formelle Absichtserklärung – die Zusammenarbeit im AareLand wird immer enger. Im neu gegründeten Verein ist die Zusammenarbeit nun verbindlich geregelt, um das AareLand als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum zu positionieren und die gemeinsame Identität zu stärken.

Der Perimeter des Modellvorhabens umfasst die drei Kernstädte Aarau, Olten und Zofingen (auf dem Foto: die Altstadt von Zofingen).
Der Perimeter des Modellvorhabens umfasst die drei Kernstädte Aarau, Olten und Zofingen (auf dem Foto: die Altstadt von Zofingen).
© Raphael Nadler

Der gemäss «Raumkonzept Schweiz» klein- und mittelstädtisch geprägte Handlungsraum AareLand erstreckt sich über die drei Kantone Aargau, Solothurn und Luzern und umfasst 65 Gemeinden. In den letzten Jahren hat sich immer deutlicher gezeigt, dass die historisch gewachsenen administrativen Grenzen den funktionalen Gegebenheiten nicht mehr entsprechen. Das Anpacken grenzüberschreitender Themen und Probleme erfordert daher neue Formen der Organisation. Dies war auch das Ziel des Modellvorhabens AareLand: Die bereits seit Längerem existierende Zusammenarbeit der Städte Aarau, Olten und Zofingen sollte unter Einbezug weiterer Gemeinden und der bestehenden Regionalorganisationen in eine neue, verbindliche Struktur überführt werden. Dadurch sollte die Kooperation in wichtigen innenpolitischen Bereichen im AareLand enger werden. Dies war nicht zuletzt im Hinblick auf die Stärkung der Interessensvertretung gegenüber dem Bund und die Bildung einer regionalen Identität von grosser Bedeutung. Ansonsten lief die Region Gefahr, im überregionalen Wettkampf an Boden zu verlieren.

Enge Zusammenarbeit fördert Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität

Die Anstrengungen zur engeren Zusammenarbeit begannen nicht bei null, sondern bauten auf der Plattform Aargau-Solothurn (Paso) und der Absichtserklärung der Kantone zur Kooperation auf. Gemeinsam wurden bereits verschiedene Projekte realisiert, so zum Beispiel die Berufsbildungsmesse, der Aarelandweg und die Agglomerationsprogramme der 1. und 2. Generation. Doch die Kooperation hatte zwei Schwachstellen: Die Fokussierung lag auf den drei Stadtpräsidenten und die Regionsgemeinden wurden zu wenig einbezogen. Die neue Organisationsform sollte diese Schwachstellen beheben und unter Einbezug weiterer Gemeinden sollte eine neue Institution entstehen. Die Arbeiten dazu erfolgten in einem breit abgestützten, partizipativen Prozess. Es wurden mehrere «AareLandsGemeinden» durchgeführt, im Rahmen derer verschiedene Organisationsmodelle diskutiert und bewertet wurden. Als beste Lösung für die Regelung der Zusammenarbeit erwies sich die Vereinsform. Der Schwung wurde ausgenutzt und ein neu gegründeter Verein nahm im Januar 2013 seine Aktivitäten auf. Mitglieder sind die drei Regionalorganisationen der Teilregionen Aarau, Olten und Zofingen - über die auch die 65 Gemeinden einbezogen sind - sowie die beiden Kantone Aargau und Solothurn. Mit der neuen Organisation wird ein Beitrag zur langfristigen Sicherung der Lebensqualität und der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im AareLand geleistet. Neben der Raum­entwicklung und der Standortpolitik wird künftig auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wirtschaftsförderung, Gesundheitswesen und Kultur ausgebaut.

Gemeinsame Interessen wirken kooperationsfördernd - auch unter Konkurrenten

Die Zusammenarbeit verbindlich zu sichern, war keine einfache Aufgabe. Zusätzlich zu den unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen und Entwicklungskonzepten der beteiligten Kantone standen die städtischen Zentren Aarau, Olten und Zofingen teilweise in Konkurrenz zueinander. Als kooperationsfördernd haben sich die Zusammenführung und die Wahrung regionaler Interessen auf Bundesebene sowie das partnerschaftliche Vorgehen gezeigt. Auch die Anerkennung des AareLands als eigenständiger Handlungsraum im Raumkonzept Schweiz stärkt den Akteuren vor Ort den Rücken. Zusätzlich hat sich der Einbezug der Kantone als übergeordnete Ebene als wichtig für die Entwicklung der neuen Struktur erwiesen. Durch den schrittweisen Aufbau der verbindlichen Kooperationsstruktur wurde die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land verbessert sowie Strukturen für die gemeinsame Umsetzung von regional anzugehenden Themen - wie etwa die Abstimmung von Siedlung und Verkehr - geschaffen. Dadurch wurde ein wichtiger Beitrag zur Konkretisierung und zur Stärkung des Raumkonzepts Schweiz sowie zur Umsetzung der Agglomerationspolitik des Bundes geleistet.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Geschäftsstelle AareLand

Rainer Frösch

+41 62 745 91 02

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