arealplus - wirtschaftlich orientierte Raumplanung in der Ostschweiz

Die räumliche Entwicklung nach innen durch Verdichtung verlangt von den Gemeinden, ihre Standortpotenziale aktiv zu entwickeln. Wie gross diese im Einzelfall sind, ist eine komplexe Frage, die es in einer frühen Planungsphase einzuschätzen gilt. Das Modellvorhaben arealplus ist die Frage nach dem wirtschaftlichen Potenzial von Innenentwicklungsprojekten mit Hilfe eines IT-Tools angegangen, das planerische Entscheide auf Augenhöhe mit Investoren fördern soll.

siedlung_arealplus
arealplus beantwortet bei Arealentwicklungen die Fragen, die aus Sicht der öffentlichen Hand von Interesse sind.
© Björn Scheppler, ZHAW

Bisher besteht die Gefahr, bei geplanten Projekten zur Innenentwicklung einseitig auf die erwarteten Steuereinnahmen zu fokussieren und Folgekosten ausser Acht zu lassen. Für eine Gemeinde ist es aber zentral, die Wirtschaftlichkeit eines Projektes umfassend beurteilen zu können. Bei der Arealentwicklung zählt dazu insbesondere die realistische Einschätzung des Planungsmehrwerts, der von den Behörden oft unterschätzt wird. Dies verstärkt deren Verhandlungsposition gegenüber dem Investor und erlaubt es, die ökonomischen Aspekte besser mit sozialen und räumlichen Anforderungen der Raumentwicklung in Einklang zu bringen.

Die wirtschaftliche Perspektive einbeziehen

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St. Gallen gemeinsam mit Fachexperten ein Tool entwickelt, um die wirtschaftliche Perspektive von Innenentwicklungsprojekten besser in die Raumplanung zu integrieren. Zahlreiche Kantone, Gemeinden und Private der Ostschweiz haben Interesse gezeigt, Teil einer erweiterten, kantonsübergreifenden Trägerschaft zu werden.

Prototyp mit Potenzial

Der Prototyp der Informatikanwendung app.areal.plus erlaubt eine Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Arealentwicklung. Er berücksichtigt bisher die Baukosten, die erwarteten Erträge/Renditen sowie die Kosten für technische Infrastruktur wie Strassen und Leitungen. Noch nicht implementiert wurden die Kosten für soziale Infrastrukturen, Steuereinnahmen und die nicht-monetären sozialen und ökologischen Aspekte.

Vom Prototyp zur Webapplikation

Mit einer Erweiterung der Trägerschaft und der Überprüfung anhand weiterer Arealentwicklungen soll der Prototyp in eine produktive Webapplikation überführt werden (siehe Video ZHAW). Ein Nachfolgeprojekt unter Leitung der Fachhochschule St.Gallen gemeinsam mit einem Informatikunternehmen will den Prototypen mittelfristig ablösen und mit zusätzlichen Modulen erweitern. So sollen Eigentümer, Investor und Gemeinde künftig anhand derselben Ergebnisse fundiert entscheiden können, welche Bebauungs- und Nutzungsszenarien zu realisieren sind.

Kontakt

Amt für Wirtschaft und Arbeit St.Gallen

Markus Schmid

+41 58 229 27 48

 

Kontaktinformationen drucken

https://www.are.admin.ch/content/are/de/home/raumentwicklung-und-raumplanung/programme-und-projekte/modellvorhaben-nachhaltige-raumentwicklung/modellvorhaben-nachhaltige-raumentwicklung-2014-2018/siedlungsentwicklung-nach-innen-umsetzen/arealplus--entscheidungshilfe-fuer-eine-wirtschaftlich-orientier.html