Ausgewählte Projekte 2007

Der Pilotbetrieb des Dienstleistungszentrums läuft seit August 2006. Auf den zweiten Eingabetermin vom 28. Februar 2007 sind 24 Gesuche mit Ideen und Ansätzen für eine zukunftsfähige Mobilität eingegangen. Auch die Gesuche der 2. Ausschreibungsrunde wurden in einem strengen mehrstufigen Verfahren beurteilt. Massgebend waren dabei die in der Ausschreibung dargelegten Kriterien. Das Dienstleistungszentrum hat nun entschieden - unter Einhaltung bestimmter Auflagen - die nachstehenden Projekte zu unterstützen:

1. aargaumobil

Realisierung einer Umsetzungsorganisation für die Implementierung von Massnahmen für das Mobilitätsmanagement im Kanton Aargau.

Mobilitätsmanagement (MM) ist ein integrierter Bestandteil der im Herbst 2006 durch den Grossen Rat verabschiedeten Gesamtverkehrsstrategie mobilitätAARGAU des Kantons Aargau. Um die Umsetzung des MM im Kanton insbesondere bei den beiden Hauptzielgruppen Gemeinden und Unternehmen zu fördern, hat die Abteilung Verkehr des Kantons im Herbst 2006 die Mobilitätsplattform aargaumobil aufgebaut. aargaumobil ist seit 2007 operativ in vier verschiedenen Handlungsfeldern tätig. Diese konnten im Zeitraum 2007 bis 2009 erfolgreich etabliert werden. Aufgrund der bisher erzielten positiven Projektergebnisse hat sich der Kanton Aargau dazu entschlossen, die Mobilitätsplattform aargaumobil weiterzuführen. Das "Modell aargaumobil", als kantonaler Ansatz zur Förderung des MM, wird seitens Abteilung Verkehr des Kantons Aargau auch anderen Kantonen zur Nachahmung empfohlen.

Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

2. Business Case «Gemeindeauto»

Einführung von Carsharing für Gemeindefahrzeuge, um insbesondere in Randregionen neue Standplätze für Carsharing Autos zu schaffen.

Da mit den SBB, deren Beteiligung für einen Projektstart Voraussetzung war, keine markttaugliche Vereinbarung bezüglich einer automatisierten GA-Abgabe getroffen werden konnte, kann das Projekt nicht weiter verfolgt werden.

3. IG Bus Alpin

Akteurplattform für die Verbesserung der öV-Erschliessung touristischer Ausflugsziele in den Alpen.

In den Jahren 2006 und 2007 wurden in den vier Pilotregionen Binntal VS, Gantrisch, Greina GR und Moosalp VS Versuchsbetriebe für die Erschliessung von touristischen Ausflugszielen mit dem öffentlichen Verkehr getestet. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde vom Dienstleistungszentrum für innovative und nachhaltige Mobilität UVEK im Oktober 2007 der Aufbau der IG bus alpin - basierend auf dem Pilotprojekt - bewilligt. Bis 2009 konnten vier weitere Regionen aufgenommen sowie Busbetriebe lanciert und vermarktet werden: Alp Flix GR, Bleniotal TI (gemeinsame Vermarktung mit der Region Greina GR), Chasseral BE/NE und Thal SO. Die Angebote und Dienstleistungen der IG bus alpin konnten mit Erfolg bei den verschiedenen Ansprechgruppen etabliert werden. Die Busangebote feierten im Jahr 2009 Rekordergebnisse und werden im kommenden Jahr weiterbetrieben. Die IG bus alpin kann ab 2010 selbsttragend betrieben und laufend um weitere Mitgliedsregionen erweitert werden. Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

4. Mobilitätsmanagement auf der Strecke Saas Fee–Visp

Mittels Einbezug sämtlicher relevanter Akteure sollen konkrete Massnahmen für eine effizientere und nachhaltigere Verkehrsabwicklung auf der Strecke Saas Fee - Visp erarbeitet und erprobt werden. Neue Ansätze für Saas Fee stehen dabei im Vordergrund.

Das Projekt Mobilitätsmanagement Saas-Fee umfasst Projekte, Konzepte und Ideen, den Modalsplit im Saastal zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs zu verändern. Der zweite Fokus liegt auf der Mobilität vor Ort, die stark von den Elektrofahrzeugen im Ort selbst geprägt ist. Das übergeordnete Ziel ist die Stärkung der Marke als autofreie Destination.

Im Zusammenhang mit der NEAT-Eröffnung wurde der öffentliche Verkehr gestärkt. Im Rahmen des Projekts wurden Verbesserungen im Bereich Gepäcktransport, Druckmaterialien, Besucherleitung und Verfügbarkeit des Mobilitätsangebots geprüft und umgesetzt. Ein wichtiger Baustein war die Eröffnung eines Mobility Carsharing Standorts in Saas-Fee.

Zur besseren und schnelleren Information der Anreisenden wird ein Betriebsleitsystem in den Postautos eingeführt, dass die Bekanntgabe von Echtzeitdaten an die Reisenden ermöglicht.

Ein Konzept für eine Mobilitätszentrale mit einem einheitlichen Auftritt von Busterminal, Tourismusbüro und Parkhaus und erleichtertem Zugang zu den diversen Mobilitätsangeboten liegt vor. Der Gemeindeantrag für eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Verbindung mit einem Besucherleitsystem erfolgt 2010.

Die Sensibilisierung der Bevölkerung und der Gäste für die kombinierte Mobilität beinhaltet eine Mobilitätsmanagementberatung für Betriebe und eine öffentliche Forumsveranstaltung. Die Effizienz des Güterverkehrs von Visp her konnte nicht gesteigert (vermeiden von Leerfahrten) werden und Recyclingsammeltransporte in Saas-Fee kamen nicht zu Stande. Die politischen Rahmenbedingungen (verlorene Abstimmung für die Verkehrsberuhigung im Dorfkern) waren nicht förderlich für Umsetzungen.

Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

5. Nachhaltiges Mobilitätsmanagement für Hot Spots

Mit einem Paket von Massnahmen sollen die Möglichkeiten für eine Beeinflussung des Modalsplits während der Intensivbauphase an der Hofstettenstrasse im Sommer 2007 in der Region Thun erprobt werden.

Das Projekt «Nachhaltiges Mobilitätsmanagement für Hot Spots» ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

6. Netzwerk für Wohnen und Mobilität

Errichtung einer Austauschplattform für das Mobilitätsmanagement bei neuen Wohnbauten, insbesondere unter dem Blickwinkel von verkehrsarmen Wohnen.

Mit dem Netzwerk Wohnen + Mobilität wurde eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch für Mobilitätskonzepte bei Wohnbauprojekten aufgebaut. Ziel ist eine nachhaltige wohnungsbezogene Mobilität, welche kompatibel ist mit den Anforderungen der 2000- Watt-Gesellschaft. Die Aktivitäten des Netzwerkes umfassen regelmässige Austauschtreffen von Fachleuten (Projektpromotoren von Wohnbauprojekten, Verkehrsplanerinnen und Planer von privaten Büros, aus der Verwaltung sowie aus Genossenschaften und Verbänden) und weiteren Interessierten. Auf der Internetseite http://www.wohnenplusmobilitaet.ch werden die Erfahrungen dokumentiert und best practice Beispiele wie Grundlagenpapiere, Reglemente, Konzepte und wichtige Literatur zum Thema angeboten.

Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

7. e-covoiturage.ch

Promotion und Praxistest eines Carpoolingangebots für Alltag, Firmen und Veranstaltungen.

Nach der ersten Werbekampagne im November 2007, gelangte der Verein E-carsharing zur Überzeugung, dass die Werbung in den Medien nur zeitweise eine Erhöhung der Besuche auf der E-carsharing.ch Internetseite erzeugt. Darum hat der Verein ab Juni 2008 eine zweite Phase unternommen, um sein Hauptziel zu erfüllen: eine Mehrheit von Personen für das Carsharing zu sensibilisieren und gleichzeitig den Internetservice für individuelle Benutzer und Unternehmen zu verbessern. Während dieser zweiten Phase wurde die Sicherheit der Internetseite überprüft, ein SMS Meldesystem entwickelt und ein Info-Dossier für Unternehmen entworfen. Das Projekt, welches in zwei Schritten umgesetzt wurde, konnte leider nicht ganz termingerecht abgeschlossen werden. Daher werden die Ergebnisse der zweiten Kampagne im Laufe des neuen Jahres gemessen. Es kann jedoch festgestellt werden, dass eines der Hauptziele schon erreicht wurde: die Statistik zeigt eine Durchschnittssteigerung von 38% der Besuche auf der Webseite im Verhältnis zum vorigen Jahr sowie 1762 neue Mitglieder im 2008. Ausserdem werden diese Massnahmen zu weiteren Vereinbarungen mit Unternehmen und zur verstärkten Zusammenarbeit mit örtlichen Veranstaltungen führen. Das Projekt ist abgeschlossen. Der Schlussbericht liegt vor.

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