Die voralpine Kulturlandschaft des Pays-d’Enhaut ist von der jahrhundertelangen Pflege durch die Landwirtschaft geprägt. Einheimische schätzen die Dörfer mit ihrer grünen Umgebung als Wohnort, Touristinnen und Touristen als gut erreichbares Ziel im Sommer und Winter. Ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner von Château-d’Oex ist über 65 Jahre alt – deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Die bergige Topografie ist für sie eine Herausforderung. Die Gemeinde will den landschaftlichen Reichtum aber für alle erlebbar machen und die Region als bevorzugte Destination für Seniorinnen und Senioren positionieren.

© Pascal Mora, Zürich
Die Gemeinde und Pro Senectute Waadt organisierten Workshops und öffentliche Foren und banden die ältere Generation von Anfang an ins Projekt ein. So konnten sich die Seniorinnen und Senioren zum Beispiel dazu äussern, was ihnen an der Landschaft besonders am Herzen liegt und was ihnen den Zugang und das Erlebnis erschwert. Daraus wurden die wichtigsten Handlungsfelder abgeleitet und Arbeitsgruppen gegründet. Zudem diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an sogenannten «Diagnose-Spaziergängen», was gut ist, was verbessert werden muss und was fehlt, beispielsweise Sitzbänke, Geländer oder Abfalleimer.
Die Gemeinde finanzierte die wichtigsten Massnahmen. Dazu zählen optimierte Trottoirs, Handläufe und vor allem neue Sitzbänke, die ein besseres Landschaftserlebnis ermöglichen. Die Standorte und Gestaltung richtete die Gemeinde sorgfältig auf die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren aus. Auch das Dorfleben wurde aktiviert, und zwar mit halbstündigen Minispaziergängen, leichten Wanderungen in Gruppen, dem Autostoppnetz «J’te pouce» zur Verbesserung der Mobilität und einer Tauschbörse für Herbstpflanzen.
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