Wie lassen sich bestehende Wohnungen so umwandeln, dass ältere Menschen in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können? Pro Senectute Vaud und die Stadt Lausanne wollen in einem Lausanner Quartier gemeinsam ein innovatives Vorgehen für die Gestaltung von altersgerechten Wohnungen und Lebensbedingungen entwickeln. Senior/-innen, Hausverwaltungen, Eigentümer und Pflegedienste beteiligen sich am Projekt.

Quelle: Pro Senectute Vaud
Im Lausanner Quartier Sous-Gare sollen in mehreren Gebäuden Seniorenwohnungen entstehen: teils durch Abriss und Wiederaufbau eines veralteten Gebäudes, teils durch Anpassung bestehender Wohnungen. Heute verbleiben Senior/-innen oft allein in zu grossen Wohnungen, die ihren Bedürfnissen nicht mehr entsprechen. Ein abwechslungsreiches, altersgerechtes Wohnungsangebot würde einerseits die Wohnmobilität fördern und andererseits den älteren Quartierbewohner/-innen ermöglichen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, was ihnen Sicherheit und Lebensqualität gibt.
Betroffene und Fachleute entwickeln gemeinsam
Alle Senior/-innen, die im Eigentum oder zur Miete im Quartier leben, werden von Pro Senectute Vaud und der Stadt Lausanne zur Mitwirkung eingeladen, um ihre Bedürfnisse bezüglich des Zuhausewohnens im Alter zu äussern. Gleichzeitig sollen konkrete Aktivitäten im Bereich Nachbarschaftshilfe lanciert werden, um gemeindenahe Dienste zu fördern. Angeboten werden auch Umzugsbegleitung sowie Finanzhilfe für die Anpassung der Wohnung. Auch die Gebäudeeigentümer und -verwalter werden dafür sensibilisiert, wie ihre bestehenden Wohnungen altersgerecht umzuwandeln wären. Unterstützt werden sie von Planungsexperten, Architekten und Ergotherapeuten, die das Anpassungspotenzial der bestehenden Wohnungen eruieren und zu technischen, finanziellen und rechtlichen Aspekten informieren. Pro Senectute Vaud und die Stadt Lausanne werden eine Koordinationsplattform für die Eigentümer und Hausverwalter einrichten.
Altersgerechter Wohnraum bringt gesellschaftlichen Mehrwert
Das Vorgehen, bestehenden Wohnraum systematisch an die Bedürfnisse der Senior/-innen anzupassen, ihre Wünsche und Ressourcen in einem gemeinschaftlichen Vorgehen einzubeziehen und abschliessend auch ihre Zufriedenheit mit der geänderten Wohnsituation zu messen, lässt sich später leicht auf andere Stadtteile und Gemeinden übertragen.
Auch die Gesellschaft als Ganzes profitiert: In Kombination mit Pflegedienst-Angeboten reduzieren sich Gesundheitskosten. Dank Umzügen im Quartier in kleinere Seniorenwohnungen wird Wohnraum für Familien frei, was wiederum für eine bessere soziale Durchmischung sorgt. Das Quartierprojekt gibt einen wichtigen Anstoss, die Wohn- und Alterspolitik in Lausanne weiterzuentwickeln und Investitionskosten für eine kantonsweite Anpassung zu schätzen.
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