Die Regionen Albula und Prättigau/Davos wollen den demografischen Wandel nutzen, um eine nachhaltige Besiedlung in den Berggebieten sicherzustellen. In drei themenverwandten «Laboren» soll eine Wohnraumstrategie entwickelt werden, die Zuzüge der Generation 55+ fördert, die Verweildauer der Generation 65+ verlängert, und die Umzüge der Generation 80+ an besser erschlossene Lagen ermöglicht.

Quelle: Region Albula und Region Prättigau/Davos
Für Berggebiete, die mit Abwanderung und leeren Betten kämpfen, kann der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung ein Impulsgeber sein, wenn er für eine nachhaltige, bedürfnisgerechte Wohnraumentwicklung genutzt wird. Konkret möchten die 17 Gemeinden der Regionen Albula und Prättigau/Davos ihre Gebäudesubstanz besser auslasten, Wohnumfelder aufwerten sowie das Engagement in den Gemeinden fördern. Dabei schaffen drei Zielgruppen Impulse für nachhaltige Siedlungsmodelle in den Berggebieten: Zweitwohnungsbesitzer oder Gäste ab Alter 55+, die sich nach der Familienphase räumlich und unternehmerisch neu orientieren wollen, veränderungsbereite Senioren ab 65+, die beim Wohnort nicht mehr an Arbeitswege gebunden sind sowie Eingesessene ab 80+, die von altersgerechtem Wohnraum an besser versorgten Lagen profitieren.
Drei Labore: Umnutzen, Aufwerten, Engagement von Neustartern
In drei Laboren entwickeln Akteure der öffentlichen Hand, der Wohnungswirtschaft und der Zivilgesellschaft gemeinsam Ansätze und Massnahmen, jeweils mit einem Fokus: Wie kann erstens insbesondere die dorfbildprägende, unternutzte Gebäudesubstanz umgenutzt, zweitens Wohnraumbestand und -umfeld aufgewertet und drittens das Engagement Neustartwilliger gewonnen und ihr Zugang zu bestehenden Netzwerken erleichtert werden?
Einfache Handlungsanleitungen für verschiedene Raumtypen in Berggebieten
In den Laboren werden umsetzungsorientierte Handlungsanleitungen („Kochbücher“) entwickelt, die interessierten Akteuren ermöglichen, Ziele und Zielgruppen schnell und verbindlich zu definieren, Bedürfnisse und Angebotslücken zu identifizieren und Stakeholder und geeignete Umsetzungspartner zum richtigen Zeitpunkt einzubinden. In den Labors werden die Kommunikation, Koordination und Kooperation innerhalb und zwischen den Gemeinden gestärkt und regionale und überregionale Handlungsräume abgesteckt und erschlossen.
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