Das aktuelle Wohnungsangebot in Genf ist äusserst knapp – und weit davon entfernt, die Nachfrage einer Gesellschaft zu befriedigen, in der zwei von vier Generationen im Ruhestand sind. Der heutige Wohnungsbestand sowie die städtischen Infrastrukturen sind für eine Drei-Generationen-Gesellschaft konzipiert und berücksichtigen die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft zu wenig. Auch Bauinvestoren und Immobilienbesitzerinnen scheinen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wohnsituation nicht wirklich zu erkennen, wenn Renovationen und Gebäudesanierungen anstehen.
Der Verein Association pour l’habitat à 4 générations plant deshalb eine Immobilie mit anpassungsfähigen Elementen. Sie lässt dank einer flexiblen Wohnraumgestaltung einfache altersgerechte Anpassungen zu. Am Projekt beteiligt sind Akteurinnen und Akteure aus der öffentlichen Verwaltung, Architekten, Immobilienberaterinnen, Bau- und Energiefachleute, Mitglieder von Baugenossenschaften, Expertinnen und Experten für sozialen Wohnungsbau und für sozial-medizinische Dienstleistungen.
Für die Entwicklung eines Prototyps schuf der Verein in Zusammenarbeit mit dem Forum Grosselin ein Gefäss, um die Bevölkerung partizipativ ins Projekt einzubinden. Eine Halle mit Laborcharakter steht der Bevölkerung offen und bietet Platz für Gedankenexperimente, Diskussionen und Informationen über den Prozess und das Projekt. Auch Architekturmodelle sind dort zu besichtigen.
Der interdisziplinäre und partizipative Ansatz sowie die Idee des flexiblen Wohnangebotes für vier Generationen wurden ausserdem an der Perspektivkommission Genf 2050 und an der Podiumsdiskussion des Forums Wohnungsbau 2023 der ETH Zürich präsentiert.
In einem nächsten Schritt sucht der Verein ein geeignetes Grundstück für den geplanten Prototypen.
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