Strategische Teilgebiete der Agglomerationen

Ein wichtiger Erkenntnisgewinn ist bei Modellvorhaben zu erwarten, die Teilgebiete mit strategischer Bedeutung in Agglomerationen betreffen. Dabei geht es zuallererst darum, die vielfältigen Bezüge zwischen der Entwicklung der Teilgebiete sowie der Agglomerationsperspektive zu klären, also die Frage der unterschiedlichen räumlichen Massstäbe zu thematisieren und die Schnittstellen zu klären.

Immer wieder erfordern bestimmte Teilgebiete der Agglomerationen viel Aufmerksamkeit, da sie viel Potential haben und eine grosse Dynamik entwickeln können. Dabei handelt es sich fast immer um Räume, die sich über mehrere Gemeinden erstrecken und sowohl städtebaulich wie auch wirtschaftlich und sozial von grosser Bedeutung sind. Sie sind auch deshalb wichtig, weil sich im Umgang mit diesen Räumen entscheidende Hinweise gewinnen lassen, wie urbane Qualitäten oder die oft postulierte Entwicklung nach innen zu erreichen sind. Diese Bedeutung wird ergänzt durch die vielfältigen Chancen, die sich auf der Ebene der Instrumente eröffnen: In dieser Zwischenebene, deren Massstab zwischen der übergeordneten Stadt- oder Kantonsebene einerseits und einer auf Einzelobjekte bezogenen Architekturlösung andererseits einzuordnen ist, sind neue Herangehensweisen und Ad-hoc-Instrumente, welche die formellen Prozesse ergänzen, geradezu notwendig. Dem erforder­lichen Aufwand steht jedoch - und die Erfahrungen aus den Modellvorhaben bestätigen dies - ein erheblicher Ertrag gegenüber: Entweder erlaubt die Umsetzung in diesen Teilgebieten ein Praxistest der übergeordneten Strategien. Oder die Erfahrungen aus dem Perimeter des Teilgebiets können für die übergeordneten Planungen nutzbar gemacht werden.

Acht Modellvorhaben aus allen drei grossen Sprachregionen thematisieren diesen Austausch zwischen den Massstabs­ebenen. Sie sind diesem Themenbereich zugeordnet, weil ihre Teilgebiete aus zwei Gründen als «strategisch» bezeichnet werden können: Entweder sind es flächenmässig sehr grosse Gebiete oder sie zeichnen sich durch einen spezifischen Standortfaktor aus - wie zum Beispiel die Nähe zu einem Verkehrsknotenpunkt, ein grosses Publikumsaufkommen, den Charakter als benachteiligtes Quartier, eine unternutzte Fläche oder eine Brache.

Modellvorhaben

Visualisierung: Parc du Gazomètre.

Malley – von der Brache zur Stadt

Aus einer Industriebrache in der Agglomeration Lausanne-Morges wird Lebensraum: Das 80 Hektar grosse Gebiet wird dank einer überkommunalen Entwicklungsplanung Raum für zusätzliche 8 000 Bewohnerinnen und Bewohner und Arbeitsplätze bieten.
Die Aufwertung des Quartiers Concorde läuft dank des Einbezugs der Bevölkerung sowie aller betroffenen Staatsebenen erfolgreich.<br />

Leitbild und Aktionsplan für das Quartier Concorde

Ein gross angelegtes Quartierentwicklungsprojekt macht aus einem benachteiligten Aussenquartier vor den Toren Genfs eine gute Adresse. Das Vorgehen profitierte davon, dass alle betroffenen Staatsebenen mitmachten und die wichtigsten Akteure einbezogen wurden.
Das neue Quartier Cornaredo wird von den Gemeinden Canobbio, Lugano und Porza gemeinsam entwickelt.

Neues Quartier Cornaredo

Die Agglomeration Lugano setzt auf Events: Der Teilraum Cornaredo soll mit grosszügigen räumlichen und baulichen Neustrukturierungen zum Erlebnisort mit Freizeit-, Sport- und Ausstellungsmöglichkeiten von regionalem Interesse werden.
Die Bevölkerung des Quartiers Weststadt Solothurn wurde von Anfang an in die Quartierentwicklung einbezogen.

Nachhaltige Quartierentwicklung Weststadt Solothurn

Sanierungsbedürftige Wohnbauten, ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Migrationsbevölkerung und ein Image mit Schattenseiten: Die Herausforderungen im Quartier Weststadt in Solothurn sind vielfältig.
Das Gebiet Basso Vedeggio soll sich zum urbanen Brennpunkt in der Agglomeration Lugano entwickeln.

Vedeggio – ein neuer Pol für die Agglomeration Lugano

Drei Tessiner Gemeinden arbeiten zusammen, um eine im Wandel begriffene Industriezone in einen neuen Mittelpunkt der künftigen Entwicklung mit hoher Aufenthaltsqualität zu überführen. So soll ein komplementärer urbaner Pol in der Agglomeration Lugano entstehen.
In der Agglomeration Genf wird grenzüberschreitend zusammengearbeitet.<br />

Prozess für territoriale Solidarität über Landesgrenzen hinweg in Agglomeration franco-valdo-genevoise

Die Agglomeration «franco-valdo-genevoise» hat einen innovativen Prozess eingesetzt, um die Strategien des Agglomerationsprogramms auf lokaler Ebene zu testen. Dazu wurden in acht grenzüberschreitenden Teilräumen Stadtentwicklungsstudien durchgeführt.
Vision für das Entwicklungsgebiet in Castione.<br />

Castione – Entwicklungspol für die Agglomeration Bellinzona

Der räumliche Charakter der Gemeinde Arbedo-Castione wird unter anderem durch ein Einkaufs- und Dienstleistungsgebiet auf der einen und einer schlecht ausgelasteten Gewerbezone auf der anderen Seite geprägt.
Visualisierung: Zwischen Emmen und dem Luzerner Stadtteil Littau besteht die Chance, ein neues Stadtzentrum zu gestalten.

Masterplan Stadtzentrum Luzern Nord

Im Norden der Stadt Luzern, an der Schnittstelle zwischen der Gemeinde Emmen und dem Luzerner Stadtteil Reussbühl, soll ein neues Stadtzentrum entstehen.

Kontakt

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3003 Bern

 

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

3003 Bern

+41 58 462 28 73

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