Die Siedlungsfläche der Schweiz dehnt sich seit Jahrzehnten immer weiter aus - laut Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik um fast einen Quadratmeter pro Sekunde. Gleichzeitig nimmt die Zersiedelung des Landes zu und damit verbunden die Lärm- und Luftbelastung sowie die Kosten für die Infrastruktur, wohingegen die Qualität von Natur und Landschaft abnimmt. Der Bundesrat hat bereits 2002 in seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung festgehalten, dass die starke Zunahme der Siedlungsfläche gebremst und schweizweit stabilisiert werden soll. Ein Weg dazu ist, die vorhandenen Siedlungsflächen besser zu nutzen: Die bauliche Entwicklung soll im Inneren des bestehenden Siedlungsgefüges erfolgen und nicht zusätzliche, unbebaute Flächen in Anspruch nehmen. Schlecht genutzte Bauzonen, Baulücken und Siedlungsbrachen sollen verdichtet werden, bevor neues Bauland erschlossen oder gar neu eingezont wird. Es gilt also, die Siedlungsentwicklung nach innen - durch Erneuerung, Substanzerhaltung, Revitalisierung, Umstrukturierung und Verdichtung - zu fördern.
Um diesem Ziel näher zu kommen, wurden im Rahmen der Modellvorhaben sieben Projekte unterstützt, die den Fokus auf das Thema Nutzungspotentiale für die Siedlungsentwicklung nach innen gelegt haben. Die Projekte haben neue Herangehensweisen in den Bereichen Verdichtung, Revitalisierung von Ortskernen, Umnutzung von Industriebrachen, Bestandspflege und Erfassung von Nutzungsreserven getestet, um dadurch die Siedlungsentwicklung nach innen voranzutreiben.
Die Modellvorhaben liefern wichtige Hinweise und Erkenntnisse, wie die Siedlungsentwicklung nach innen gefördert und dadurch die Ausdehnung der Siedlungsfläche gebremst werden kann. Sie zeigen Massnahmen und konkrete Umsetzungsbeispiele auf, die auch auf andere Regionen übertragbar sind und für diese als Inspiration dienen können.